Direkt vor unserem Balkon steht eine Rotbuche, die uns nicht nur im Herbst, sondern auch im Frühjahr und Sommer mit beinahe wöchentlich wechselnden Blätterfarben fasziniert und deren Herbstlaub hat mir gestern morgen während ich an meinen Studienunterlagen saß mit ihren leuchtenden Blättern so den Tag versüßt, dass ich die „Mittagspause“ dringend nutzen musste, um einen Herbstklassiker ins Backrohr zu schieben, an dem sich auch Herr D. erfreute, als er von der Frühschicht dann bald nach Hause kam und einer großen Tasse Kaffee nicht abgeneint war. Außerdem habe ich aus dem überschüssigen Teig (das kommt davon, wenn man der angegebenen Größe der Form im Rezept keine Beachtung schenkt) auch noch ein paar leckere Rotweincupcakes gemacht und außerdem (irgendwie bin ich gerade so ein bisschen in Plauderlaune) werd ich euch auch noch was davon erzählen, wie das in den D.schen Küchen mit den Fotos so läuft bzw. nicht läuft. Gespannt? Na, dann mal los!
Zuerst also der Klassiker:
Rotweinkuchen
Zur Größe der Form: eigentlich ist das Rezept für eine 30cm-Kasteform ausgelegt. Wenn Du allerdings nur eine kleinere besitzt (so wie ich) reicht es außerdem noch für 5-6 Muffins/ Cupcakes. 😉
Parat haben solltest Du:
4 Eier
200 g Zucker
1 P. Vanillezucker
200 g Margarine
1 TL Zimt
4 EL Rum oder 1 Fläschchen Rum-Aroma
250 g Mehl
1/2 P. Backpulver
2 EL Kakao
125 ml Rotwein
100 g Schokoraspel
50 g gemahlene Haselnüsse
Außerdem etwas Puderzucker oder Kuvertüre, je nach Geschmack.
Zuerst die Eier mit dem Handrührgerät schaumig schlagen, dann Zucker und Vanillezucker einstreuen. Als nächstes die weiche Margarine unterrühren, sodass eine cremige Masse entsteht. Nach und nach alle restlichen Zutaten gut unterrühren (das Mehl mit dem Backpulver vermischt portionsweise dazu geben). Den Teig in eine gut gefettete Kastenform geben und im vorgeheizten Backofen bei 180 °C 40-50 Minuten backen (Stäbchenprobe!), den Kuchen nicht zu trocken werden lassen.
Du willst keinen öden Rotweinkuchen? Du willst
Rotweincupcakes?
Kein Problem.
Statt ihn strunzlangweilig in eine Kastenform zu füllen, bugsierst Du den Teig natürlich mit einem Esslöffel (2/ Form) in Muffinförmchen. Was die Menge betrifft, so dürfte die Hälfte des Teiges für 12-18 Stück reichen. (Noch ohne Gewähr, Du erinnerst Dich, das war ja nicht ganz so geplant). Die Backdauer beträgt bei ebenfalls 180°C allerdings nur 20-25 Minuten, die Stäbchenprobe empfiehlt sich aber auch hier.
Während die Muffins abkühlen, kannst Du ja schonmal die Butter aus dem Kühlschrank holen, damit sie weich ist , wenn wir sie für das
Frosting
brauchen.
Du brauchst für 6 Muffins jeweils
50 g Butter
60 g Puderzucker
70 g Frischkäse (mindestens „Balance-Stufe“ also >12 % Fett)
je 1/2 TL Lebensmittelfarbe (ich habe Rot verwendet)
1/3 Röhrchen Rum-Aroma
eine Prise Zimt
Für das Frosting nimmst Du die weiche Butter und verrührst sie zuerst mit dem gesiebten (wichtig, damit er keine Klümpchen bildet) Puderzucker. Danach rührst Du alle anderen Zutaten unter, füllst das Frosting in eine Spritztülle oder ähnliches und dekorierst die Cupcakes damit.
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Außerdem hatte ich euch ja die Antwort auf eine *existenzielle Foodblogger-Frage* versprochen.
Sag, Kristina, wie hast Du’s mit der Fotografiererei?
Diese Frage gehört ja zu Foodblogs wie Salz und Pfeffer, denn was ist denn unser liebster Zeitvertreib außer, Essen zu kochen und darüber zu schreiben?! Natürlich, es zu fotografieren. Ich mache da keine Ausnahme, ein Blog ohne Bilder, Rezepte ohne Anschauungsmaterial, was wäre das denn? Ziemlich langweilig. Natürlich gibt es auch bei mir die kulinarischen Schnappschüsse, die so schnell entstanden und gegessen sind, dass überhaupt niemand auch nur daran gedacht hat, die Kamera rauszuholen. Manchmal sind das auch die kleinen Überraschungsmomente, in denen etwas gewöhnungsbedürftig ausschaut, aber so lecker ist, dass ich es unbedingt mit Euch teilen will. Sofort. Ohne auf ein nachkochen und dann fotografieren zu warten.
Ich weiß, dass viele Leute einen großen Aufwand betreiben, um tolle Bilder auf ihr Blog stellen zu können. Fotos, die man mit Sicherheit in die Kategorie der Essenskunstwerke einordnen könnte, ohne damit auch nur im Ansatz zu übertreiben. Ich bewundere diese Geduld und diese Liebe für’s Detail, ich finde es toll, dass es Leute gibt, in deren Schrank es passendes Geschirr zu jedem Essen zu geben scheint. Bei mir sind sowohl Geduld als auch Geschirrschrank nicht in den Maß vorhanden und meine digitale Kompaktkamera macht zwar wirklich schöne Urlaubsfotos (gerade wenn ich das Preis-Leistungs-Verhältnis bedenke^^), stößt aber schnell an ihre Grenzen, gerade weil ich ihr sowohl in der einen als auch in der anderen Küche bisweilen miserable Lichtverhältnisse zumute. Im Gegenzug sitze ich – gerade wenn es so wie heute mal wieder nass und kalt draußen ist – ganz gern mal am PC und versuche noch ein bisschen was aus den Bildern rauszukitzeln. Oder auch einfach nur rumzuspielen, solange, bis ich es selbst schöner finde als vorher.
Was ich damit sagen will, ist: Ich bin mit Sicherheit keine gute Fotografin. Ich hoffe aber, dass ihr trotzdem genau so einen Spaß am „Gesamtpaket“ habt, wie ich. Danke für’s Lesen! Habt ein schönes Wochenende!
PS: Ja, die Bilder in diesem Post sind ausnahmsweise mal vollkommen unbearbeitet. Vielleicht, um meine These besser unterstreichen zu können. Wie gefallen sie Dir?