2 Herde wohnen, ach, in meiner Brust

Hereinspaziert! :)

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Herzlich Willkommen!

 „Kommen Se mal hier rüber, von hier kann mans schon sehen. Ja, da, links, auf der anderen Straßenseite. Sind wirklich nur ein paar Meter, gell, was hab ich Ihnen gesagt? Geh’n se mal rüber, is wirklich nett da. Bleiben Se auf nen Kaffee, gucken Se einfach mal, was die junge Frau so zu bieten hat. Und sagen Se ihr nen schönen Gruß von mir, wir kennen uns ja nun schon was länger…“

 Was passiert, wenn man an Weihnachten in den Gemächern der großelterlichen Verwandtschaftsteile Zeit verbringt? Richtig, zuerst einmal nimmt man jede Menge Kalorien mit nach Hause, ein Teil schon formschön als Hüftgold angebracht, der andere Teil in sämtlichen Baumwolltragetaschen, die das großelterliche Arsenal hergab. Sonst freut man sich möglicherweise über Geschenke, genauso wahrscheinlich ist es allerdings, dass man von Weihnachten die Schnauze voll hat, genauso von der Verwandtschaft und dass man sich die meiste Zeit in die eigenen vier Wände, gelegentlich sogar in den geregelten universitären Alltag zurück wünscht.

Genauso geschehen auch in diesem Jahr, so weit, so gut, so unspektakulär. Bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel, wenigstens fiel nur dies und nicht die Goldrandtasse, was einem Desaster gleich gekommen wäre. Beinahe hätte ich den mich in meiner Motivation unglaublich stärkenden entkoffeinierten und den Tassenboden durchschimmern lassenden Kaffee ausgeprustet, hätte ich nicht noch ein letztes bisschen Beherrschung trotz übermäßigen Kuchengenusses an den Tag legen können. Da prangte es mir entgegen, das letzte Puzzleteil in der bis dato nur in meinem Hirn geführten Kampagne „Neues Jahr, neuer Blogname“. Mit KDH war ich nie vollständig zufrieden gewesen. Es war mit Sicherheit verhältnismäßig griffig, die Domain war noch frei und es symbolisierte das, was mich von den meisten anderen Foodblogs (um ehrlich zu sein, habe ich bisher noch kein zweites gefunden, das dieses Merkmal aufweisen würde, für Links bin ich aber sehr dankbar) unterscheidet: das regelmäßige Kochen an zwei verschiedenen Orten, die beide irgendwie „meine Küche“ sind.

 Auf einen Schlag war es allerdings vorbei mit der Küchendoppelherzschen Herrlichkeit, denn ich erkannte anhand des Energydrinks für die Generation, die bereits ins Rentenalter eingetreten ist, dass mein Blogname an genau dieses erinnerte. Zumindest ein wenig. Zumindest diejenigen unter meinen Bekannten und Lesern, die ich in der Folge darauf hinwies. Damit war es also klar: KDH musste weg, ein neuer Name musste her, einer, der meine Intentionen, die ich mit dem Blog verbinde, noch besser symbolisiert, ein Name aus dem zwei Küchen sprechen und für den trotzdem nicht allein diese Konstituenten sinnstiftend sind.

Es war wohl mit ein Grund, weshalb es so lange gedauert hat, bis ich überhaupt wieder bloggte, denn mit dieser Erkenntnis mischte sich ja das bereits von mir thematisierte Zeitproblem. Es ratterte und ratterte, aber mit jedem Namen, der mir gefiel, sah ich die Stunden an mir vorüberziehen, die ich damit verbringen würde, mir ein neues Logo zu basteln, sah Paint.NET Dateien sich öffnen und wieder schließen. Und beschloss, diesen Prozess erstmal zu Ende zu denken. Frei nach Alice im Wunderland „Zu spät, zu spät“ hätte ich sonst all meine Lernphasen zum Teufel jagen können…Da aber schon Herr D. (und er wird auch weiterhin Herr D. heißen ^^) immer weise sagt „Uni geht vor!“, wollte ich genau das nicht. Also sinnierte ich lieber abends in der Studentenbude allein beim 30. Kaffee des jeweiligen Tages darüber, wie denn das Blog heißen sollte. Welch seltsamen Konstellationen ich auf Tafelfolie, Schmierzettel, an den Rand meines Kalenders schmierte und in mein Handy tippte, bleibt besser mein Geheimnis. Ihr sollt mich ja noch minimal ernst nehmen können.

Nach langem Lavieren, an dessen Ende dieser Text steht, den ich in der seligen Hoffnung schreibe, dass er bald auf dem neuen Blog erscheinen kann, sobald ich alle Artikel nochmal angeschaut, alle Grafiken mit der neuen Adresse versehen (Oh Gott, sieht das sch*** aus, aber ich habe schlicht und ergreifend vergessen, die Bilder nicht nur im endgültigen Zustand zu speichern) und einige neue erstellt habe, ist es „2Herde“ geworden. „2 Herde“, das steht für zwei Schlachtfelder, auf denen ich den mehr oder alltäglichen Küchenwahnsinn erprobe genauso wie dafür, dass ich gute Bücher (stellvertretend für alle anderen Hobbys) mag und vor allem dafür, dass ich den Schwachsinn, der mir durch den Kopf geht, mit der Welt teilen will.

Für Euch heißt das also: Der Name hat sich geändert, der Inhalt ist größtenteils so geblieben und wir auch in Zukunft in KDH-Tradition aus einer großen Portion lecker Essen und häppchenweise Drumherum bestehen. Auch beim Design bin ich meiner Linie treu geblieben, alles andere, was ich durchgespielt habe, gefiel mir einfach nicht so gut, wie das aktuelle Outfit, das jetzt auch für „2Herde“ maßgeschneidert wurde.

Sich beobachten heißt sich verändern.

Émile-Auguste Chartier

 Und wenn Du jetzt schon so fleißig bis zum Schluss gelesen hast, verrat mir doch mal: Wie hast Du eigentlich den Namen für Dein Blog gefunden? Hast Du genauso lang gebraucht wie ich oder war es Dir sofort klar? Und würdest Du Dein Blog sofort wieder so nennen oder würdest Du es heute ganz anders machen? Ich bin gespannt! 🙂

Ach so, ich hatte ja noch ne Suppe versprochen, stimmts?

Champignoncremesuppe mit (oder ohne) MettendenChampignoncremesuppe mit Mettenden

Du brauchst für 2 Portionen:

  • 250 g Champignons
  • 3 kleine Kartoffeln
  • 1 dicke Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL frische Schnittlauchröllchen
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 1 Becher Kräuter Crème-Fraîche
  • 1 EL Butter
  • Salz, Pfeffer, Muskat

Nach Belieben:

  • 1 Schuss Weißwein
  • 2 Mettenden

Zuerst das Gemüse waschen, putzen und häuten bzw. schälen, dann alles in feine Scheiben schneiden. In einem breiten Topf (Fassungsvermögen etwa 3l) die Butter erhitzen, darin die Gemüsescheiben anschwitzen. Zuerst Zwiebeln und Knoblauch, dann die Kartoffeln zugeben und schließlich die Pilze zufügen (wer gerne ein paar Stücke in seiner Suppe haben möchte, kann auch ein paar Scheiben draußen lassen). Das Gemüse unter Rühren dünsten, mit Weißwein ablöschen und mit der Brühe auffüllen. Einen Esslöffel Schnittlauch zugeben und alles eine halbe Stunde kochen lassen (bei groberen Stücken dauert es natürlich entsprechend länger…)

Nach der Garzeit die Suppe vom Herd nehmen, pürieren, Créme Fraîche mit einem Schneebesen einrühen, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Mettenden in Stücken bzw. zurückgehaltene Champignonstückchen 3-4 Minuten heiß werden lassen. Mit dem restlichen Schnittlauch bestreut servieren.

Lasst es Euch schmecken! 😉

Liebste Grüße! Kristina

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