Was macht man, wenn das eigene Fahrrad einen Platten hat? Richtig, reparieren.
Was macht man, wenn man weder das Werkzeug noch die Ersatzteile da hat? Richtig, Nachbarn fragen oder in den Baumarkt fahren.
Was macht man, wenn die Nachbarn das Werkzeug auch nicht da haben? Richtig, in den Baumarkt fahren.
Was macht man, wenn der Ausflug in den Baumarkt einen halben Tag der wertvollen Lernzeit kosten würde? Richtig, im ortsansässigen Geschäft fragen, was es denn kostet.
Was macht man dann aber, wenn der Laden zwar saugünstige 12 Euro sagt, aber nur zwei Tage die Woche die Werkstatt öffnet (ausgerechnet natürlich an den Tagen, die gerade vorbei sind)? Zum ersten Mal verzweifeln und sich von einer Freundin ein Leihrad ausbitten.
Was macht man, wenn man das Leihrad abholen will und feststellt, dass das Schloss eingerostet ist?
Lassen wir das. Das Fazit lautet: Wohl dem, der eine eigene Werkstatt daheim hat, mit Fahrradschläuchen, Bolzenschneidern, Schraubenschlüsseln, Schraubenziehern, Stromprüfern, Bohrmaschinen MIT Stahlbetonbohrern, Malerequipment – kurz all‘ dem, was man so als Student auf ein paar wenigen Quadratmetern ab und an mal ganz gut gebrauchen könnte, sich aber sicher nicht kauft. Weil die Bücher und die Studiengebühren und die Bude und das Essen und die Fahrerei – ach, wo soll denn da die Kohle für die Schraubenzieher noch herkommen? Und abgesehen davon: Jetzt, wo schon die Bude glänzt und die Festplatte so übersichtlich ist wie nie zuvor, da kann ich doch nicht noch einen halben Tag mit der Gondelei (ÖPNV, ich liebe Dich!) zum Baumarkt und zurück zubringen, die dank entsprechender Einzelfahrtspreise + Werkzeug preislich beim doppelten vom Werkstattpreis liegen würde. Nicht, wenn das auch noch von der wertvollen Lernzeit abgeht, die ich durch aktive & passive Prokrastination ohnehin schon über Gebühr geschmältert habe…also ging es statt mit dem Fahrrad und dem Rucksack gestern mit Ignaz (netter Name, oder? 😉 Eine kleine Hommage an meinen aktuellen Lernstoff…) zum Einkaufen. Dass ich mir dabei wie meine eigene Großmutter vorkam brauche ich euch wohl nicht extra zu sagen, oder?
Was das alles mit dem heutigen Rezept zu tun hat? Nichts, außer, dass ich die Zutaten in diesem wundervollen „Gefährt“ nach Hause transportiert habe. Ich wollte euch nur ein bisschen erheitern, ich hoffe, es ist mir gelungen. Frei nach dem Motto „Wer den Schaden hat, darf auch für den Spott sorgen.“ Jetzt aber essen fassen, heute gibt es
Shepherd’s Pie mit Bratwürsten und Spinat
Achtung: bewusste Abweichungen vom Original! 😉
- 4 dicke Kartoffeln
- etwas Milch, 1 TL Butter, Salz, Pfeffer und Muskat
- 3 dicke, grobe Bratwürste
- 1 TL neutrales Öl
- 3 kleine Karotten
- 300 ml Gemüse- oder Fleischbrühe
- 1 Zwiebel
- 1 EL Tomatenmark
- 1 TL Mehl
- Salz, Pfeffer
- 1 EL TK-Petersilie
- 250 g TK-Rahmspinat
Zuerst die Kartoffeln schälen, in mundgerechte Stücke schneiden und in Salzwasser etwa 20 Minuten kochen.
Zwischenzeitlich die Bratwürste ebenfalls in mundgerechte Stücke schneiden, den Spinat nach Packungsanweisung auftauen. Die Zwiebel und die Karotte schälen und fein würfeln.
Die Kartoffeln abschütten, die Kochbrühe auffangen, die Kartoffelstücke in eine große Schüssel geben, mit je einer Prise Salz, Pfeffer, Muskat, der Butter, je einem großzügigen Schluck Milch und Kochwasser mit dem Handrührgerät mit Rührhaken zu einem Kartoffelbrei verarbeiten.
1 TL Öl in einem Topf erhitzen, die Bratwurststücke darin anbraten, nach 3-4 Minuten die Zwiebel- und Karottenwürfel zugeben. Wenn die Bratwurststücke gar sind und leicht bräunen, mit Salz und Pfeffer würzen, das Tomatenmark und das Mehl zugeben, gut verrühren, trocken braten und dann mit der Brühe ablöschen. Die Petersilie zufügen. Einen Moment bei geringer Hitze köcheln lassen, bis die Sauce etwas andickt. Die Bratwurststückchen in eine Auflaufform füllen, eine Lage (die Hälfte) Kartoffelbrei einfüllen, den Spinat darauf geben, verbliebene Sauce obenauf geben, nochmals Kartoffelbrei darauf schichten und nach Belieben mit etwas geriebenem Käse bedecken.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/ Unterhitze für 20-25 Minuten backen, je nach gewünschtem Bräunungsgrad.