Hey, Ihr Lieben,
fühlt Ihr Euch auch so hundsgemein hintergangen? Irgendwie verarscht? Verdammt hinterhältig, oder, dieser Frühling? Macht einen auf dicke Hose, setzt Mythen über sich in die Welt, wie toll er sei und wie gut es uns allen ginge, wenn es wieder wärmer wird, wenn das Licht wieder mehr wird, wenn uns morgens die Sonne auf der Nase aus dem Bett kitzelt (zumindest am Wochenende) und dann geizt er mit den Sonnenstrahlen und der Wärme und was schickt er uns stattdessen? Nasskalte Anlässe für den Holden, unter der Decke vom Sofa wagemutig zum Heizungstemperatur-Regler zu sprinten, um uns beide vor dem Erfrierungstod zu retten. Im Mai. IM MAI! Bitte entschuldigt, ihr Hübschen, aber fühlt Ihr Euch nicht auch so ein bisschen wie auf einer Kaffeefahrt, auf der es zum trockenen Streuselkuchen nur Heizdecken zu kaufen gibt (nicht, dass ich schonmal das *Vergnügen* gehabt hätte, aber so stell ich mir das vor)?
Jetzt gehöre ich ja zu den Menschen, die die Hoffnung ungern aufgeben und so hoffte ich auch noch am Samstag (den Bericht vom Ausflug ins schöne Thüringen gibt’s dann als nächstes, das passt hier nicht hin, wo ich gerade so am Schimpfen bin ^^), dass Grillen am Sonntag ’ne runde Sache sein würde, schließlich hatte sich der graue Himmel vom Morgen ja noch in überwiegend sonniges, laues Wetter ohne Regen verwandelt, also kaufte ich tollkühn Putenschnitzel (zum Grillen! wenn ich einmal mit dem Gedanken-Edding „zum Grillen“ auf etwas geschrieben habe, dann geht das nicht weg!) und malte mir in den herrlichsten Farben aus, wie Herr D. und ich auf unserer neuesten Errungenschaft, der Baby-Festzeltgarnitur (unglaublich praktisch und wie für unseren Balkon gemacht, wenn wir nur zu zweit sind), fröhlich liebevoll marinierte Steaks verzehren und herrlich nach viel, viel, viel Knoblauch stinken duften würden, bei einem Bierchen oder so, mit Blick auf den herrlichen Abendhimmel.
Pustekuchen.
Gegrillt habe ich (es ist, als verlöre die Grillzange mit jedem Regentropfen ihre bisweilen magische Anziehungskraft auf die Person im Haushalt mit dem Y-Chromosom) trotzdem. Trotz großgeschrieben. Aber gegessen wurde drinnen, während die dicken Tropfen an die Scheibe prasselten und das Donnergrollen eine nahezu malerische Geräuschkulisse bildete. Wie gut, dass uns wenigstens Dracula an diesem Abend erspart blieb (ach, halt, der war ja ohnehin beim ESC und damit weit weg), denn es gab
[Grillen mit] viiiiiel Knoblauch
{1} Die Marinade
Du brauchst:
- 10 EL Öl
- 1 TL Paprika edelsüß
- 1 TL Paprika rosenscharf
- 1 Msp. Koriander
- 1 Espressolöffel Pfeffer
- 3 Zehen Knoblauch
- 10 Blätter Basilikum
- 2 Zweige Rosmarin
- Saft einer halben Zitrone
Die Marinade ist eigentlich eine klassische Paprikamarinade, aber Knoblauch durfte hier natürlich auch nicht fehlen. Sie reicht problemlos für 4 Putenschnitzel oder -steaks, kann aber z.B. auch für Schweinenackensteaks verwendet werden. Ich habe die Schnitzel am Morgen eingelegt und, sie sollten mindestens eine Stunde in der Marinade ziehen, am Besten wäre aber natürlich über Nacht.
Knoblauch pellen und ebenso wie Basilikum in feine Streifen schneiden, die Rosmarinblättchen vom Zweig zupfen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben, gut miteinander verrühren und das Fleisch hineingeben, darin wenden und durchziehen lassen.
{2} Die Beilage
Als Beilage habe ich mich diesmal statt für Kräuterbutterbaguette für die leckere Knoblauch-Rosmarin-Focaccia entschieden, die es neulich erst gab – die schmeckt aber auch so toll UND man kann sie total toll mit der Kräuterbutter kombinieren.
{3} Die Kräuterbutter
Hier wurde ich ganz klar von der Bremer Deern inspiriert, die neulich mal ein Foto gepostet hat, auf dem der Brotaufstrich von Deutschlands erstem Abnehm-Club zu sehen war, der neulich auch mal zum Probieren in meinem Einkaufswagen gelandet war. Da sich allerdings der angepriesene „feine Buttergeschmack“ nicht einstellen wollte und ich vom Geschmack roher Margarine leider ******** muss (ernsthaft, ich kann. es. nicht. essen.), war ich schon kurz davor, diesen wegzuwerfen. Aufgrund der seeehr weichen Konsistenz trotz Kühlschrank eignet er sich allerdings wirklich ganz gut dazu, Kräuter“butter“ zu machen. Dazu habe ich einfach unter zwei großzügige Esslöffel vom Brotaufstrich etwas Salz und Pfeffer und eine gepresste Knoblauchzehe gerührt (geht am besten im Mörser, da kann man so gut matschen) und so viel Schnittlauch und Petersilie (beides TK) zugefügt, bis die Kräuterbutter so grün war, wie ich sie gern wollte. Wenn Ihr normale Butter nehmen wollt, solltet ihr sie wirklich auf Zimmertemperatur kommen lassen, damit Ihr sie so einfach mit den anderen Zutaten verquirlen könnt, dürfte aber auch problemlos funktionieren. Wenn Ihr es gerne etwas pikanter mögt, könnt Ihr auch noch ein paar gemahlene Chiliflocken zugeben.
{4} Der Salat
War ein schlichter Tomatensalat mit Basilikum, Zwiebeln und Essig-Öl-Dressing. Irgendwann ist auch mal Schluss mit Vampirvertreiben! 😉
So, und jetzt werde ich mal die weiteren Fotos vom langen Wochenende durchstöbern, denn ich bin mir sicher, dass es welche gibt, die bessere Laune vermitteln als ein verregnetes Grillen! 🙂
Wie habt Ihr Pfingsten so verbracht?
22. Mai 2013 um 12:06
Gut so. Wir trotzen dem Regen!!!