Die Servietten liegen fein gefaltet auf dem Tisch, es ist alles wunderbar eingedeckt, das Besteck akkurat rechtwinklig zur Tischkante, freudige Erwartung, Spannung gar, wie denn das Essen gleich auf den Tisch kommen wird.
Wenn ich „Anrichten“ in Zusammenhang mit Kochen höre, dann kommt mir ein solches Szenario in den Sinn. Teller, fein säuberlich hergerichtet von weiß livrierten Köchen, auf deren Kochjacken nicht ein einziger Fleck zu finden ist, ein Kunstwerk, das zu zerstören man sich eigentlich gar nicht so recht trauen will. Gerade die Tatsache, dass ich gar nicht so recht wusste, wie ich diesen Begriff in meiner eigenen Küche überhaupt definieren würde, ließ mich zum Schluss kommen „Challenge accepted!“ als ich von der aktuellen Blogparade auf dem Küchen Atlas Blog las:
Es werden nämlich weniger Fotos & Rezepte gesucht als Tipps & Tricks, mit denen das Anrichten gut von der Hand geht oder so richtig „was her macht“. Ein Experte für dieses Thema bin ich ja nun nicht, ich habe aber ein wunderbares Beispiel herausgesucht, um zu zeigen, welche „Kleinigkeiten das Anrichten schon um einiges Erleichtern:
Spaghetti Bolognese
Das bewährte Rezept gibt’s hier.
In den Untiefen von 2Herde habe ich gekramt und eines der vielen stümpferhaften Fotos von fragwürdiger Qualität herausgekramt: Spaghetti Bolognese muss ich mindestens einmal im Monat kochen, eigentlich krähen entweder das Schwesterherz oder der Holde jeden zweiten „Kristina bekocht uns“-Freitag nach der italienischen Klassikersauce. Hätte ich bisher Fotos gemacht, sie hätten immer so ausgesehen wie jenes Negativbeispiel, das bisher als kleiner Ausschnitt den Post ziert. Im Beisein meiner beiden „Beiköche“ ist mir geduldiges Anrichten nämlich meistens schier unmöglich, da sie entweder abschmecken oder fertige Nudeln (im Sieb) & Sauce (in der Pfanne) direkt zum Esstisch schleppen – ohne Rücksicht auf Verluste! 😉 Diesmal ist es mir allerdings gelungen, die Pasta wirklich mal hübsch zu drapieren und deswegen gibt’s von mir zumindest ein paar Anfänger-Tipps durch leidvolle Erfahrung:
- Nimm Nudeln, die auch willig sind, sich anrichten zu lassen (mit diesen Spiralnudeln vom alten Bild hatte ich bisher nie Glück! *grmpf*)!
- Farbiges Geschirr ist meistens eher undankbar, finde ich – zumindest wenn die Farben nicht sonderlich dezent sind, bei weißem Geschirr gibt’s einfach immer den schöneren Kontrast. (Ich spreche aus leidvoller Erfahrung mit blau-durchsichtig)
- Häufig helfen schon ein paar Kleinigkeiten wie ein Zweig Rosmarin, ein paar Blättchen Basilikum oder ein wenig Parmesan (frisch geriebener natürlich) – solange sie nicht in wilder Hektik eingesetzt werden. Natürlich gibt’s auch ganz tolle aufwändige Beispiele, aber für den Alltag tun’s schon ein wenig Geduld und ein paar Handgriffe.
- Mein Lieblingswerkzeug beim Anrichten ist ernsthaft eine Grillzange. Damit geht’s viel besser als mit Spaghettizangen & anderen Monstern und wenn mir dann noch niemand die Küchenrolle geklaut hat, damit der Rand sauber bleibt, kann eigentlich nix mehr schief gehen.
- Und ansonsten ein letzter Tipp von Herrn D.: „Wenn’s nicht schmeckt, nutzt’s auch nix, wenn’s noch so schön angerichtet ist!“ 😉
Amuse Geule-Löffel wie die, die es bei diesem tollen Event zu gewinnen gibt, sind natürlich eine ganz andere Liga des Anrichtens. Da ich noch keine habe, kann ich allerdings auch nicht mitreden. 😉 Ich bin schon ganz gespannt, welche Tipps noch so zusammen kommen – es lässt sich halt leider nicht jedes Gericht in den eigenen Bestandteilen ablichten wie der Melone-Feta-Salat auf der linken Seite. ^^