Hallo ihr Lieben,
na, habt ihr schon alle Geschenke eingepackt und den Baum aufgestellt? Sind die Zimmer geschrubbt, die Plätzchen gebacken und die Gitarre gestimmt? Nachdem Herr D. und ich gestern die große Putzorgie gestartet haben und dabei sehr erfolgreich waren, haben wir es uns verdient, heute bei einer großen Tasse heißer Schokolade in Erinnerungen an das vergangene Wochenende zu schwelgen. Gemeinsam mit meinen Eltern haben wir uns nämlich in einen Reisebus geschwungen und die Reise nach Prag angetreten, um den dortigen Weihnachtsmarkt und die Altstadt unsicher zu machen und ein bisschen mehr in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Wie das mit den Busgesellschaften so ist („Ich kann aber nicht hinten sitzen! Mir wird immer schlecht!“ / „Karl, guck, die hawwe awwer ke scheene Häuschen hier! Isch hob der doch gesacht, mir bleiwe besser dehoam!“*/ „Sind wir denn nicht bald da? Ich möchte heute noch dringend die Altstadt besichtigen, morgen muss ich unbedingt ins Museum, diese Ausstellung soll grandios sein!“), hatten wir zwar einerseits den großen Komfort, dass wir weder das Hotel suchen, noch selbst fahren mussten, was das Programm betraf, waren wir allerdings (allein zu meinem Leidwesen, ich bin einfach zu gern mein eigener Stadtführer) ein bisschen eingeschränkt, so dass das hier leider kein richtiger Travelguide wird.
Ich hoffe allerdings, dass ihr an den Bildern ein bisschen Spaß habt, ein wenig in Weihnachtsstimmung kommt, so ihr noch welche braucht und sie euch Anreiz sind, auch mal nach Prag zu fahren, wenn ihr dort noch nicht wart – es ist sooooo toll!**
*“Karl, schau, die haben hier aber keine schönen Häuser. Ich sagte dir doch, lass uns lieber zuhause bleiben.“
** Ich Ass der Technik habe meine Kamera vor Fahrtbeginn aus Versehen auf eine Auflösung von 480 * 640 px eingestellt. UND ES WÄHREND DER GANZEN FAHRT NICHT GEMERKT! Argh. Ich hoffe, ihr könnt wenigstens im Ansatz erkennen, dass es eine tolle Reise war.
Marienbad
Der Vorteil bei solchen Busreisen ist, dass man auch Dinge zu sehen bekommt, die man selbst wahrscheinlich nicht angeguckt hätte. Nachdem wir im Fichtelgebirge zumindest ein paar Zentimeter Schnee zu sehen bekommen hatten, legten wir in Marienbad einen Stopp ein und bekamen einen ersten Eindruck prächtiger tschechischer Altbauten, die teilweise wirklich schön hergerichtet waren. Rund um den Kurpark steht quasi ein Hotel neben dem anderen. Hier war zwar an diesem Freitag Mittag nichts los, wir konnten aber ahnen, dass im Sommer sicher gut was geht (bei den Preisen für Kuranwendungen wohl auch kein Wunder!). In den Cafés hier kann man wirklich günstig Kaffee trinken oder essen, außerdem gibt’s natürlich viele Souvenirshops oder Klamottenläden für die Generation, die in Deutschland gerne ihre Klamotten an Messeständen shoppt, die direkt neben rollenden Gemischtwarenständen stehen – ihr wisst, was ich meine?
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Prag
In Prag angekommen, checkten wir natürlich erstmal im Hotel (Dorint Don Giovanni) ein. Wir waren recht zufrieden, das Zimmer war sauber & schön groß, das Frühstück war – gerade in Anbetracht der Zimmeranzahl allerdings recht lieblos. Ein grooooßer Pluspunkt ist allerdings die Verkehrsanbindung, mit der U-Bahn, deren Haltestelle quasi direkt unter dem Hotel liegt (Es war trotzdem recht ruhig!) ist man in etwa 10 Minuten in der Innenstadt.
Am Abend ging dann der erste Teil der Stadtführung los und – nennen wir die freundliche Dame einfach mal „Elvira“ – Elvira zeigte uns den Hradschin, den Burgberg mit den drei Burghöfen, dem Veitsdom, dem Goldenen Gässchen und den vielen Palais – total imposant! Schlecht für die Bilder, aber fantastisch für die Stimmung war der Nebel, der sich über ganze Stadt gelegt hatte, denn gerade gepaart mit den vielen Strahlern, die die Sehenswürdigkeiten beleuchten, entstand eine geradezu mystische Stimmung.
Elvira war eindeutig von der gewieften Sorte, denn sie baute das Abendessen geschickt in die Mitte der Führung ein und da Herr D. und ich in Anbetracht des engen Zeitfensters froh waren, erstmal einen guten Überblick zu bekommen, trotteten wir hinterher – am Fuße des Hradschin in einem Seitengässchen befindet sich eine kleine Kneipe, die auf deutsch wohl „die zwei Herzen“ heißt. Beim uns vorgesetzten Touristenmenü war der Schweinebraten nahezu hauchdünn geschnitten – nicht der einzige Unterschied zwischen unseren Tellern und denen der anderen Gäste – deswegen empfehle ich euch einfach: Spontan in der Innenstadt in die Kneipen in den Seitengässchen (!) gehen, wenn ihr gut und günstig essen wollt, da findet ihr sicher das Richtige! Wenn wir wieder nach Prag kommen – und dass das irgendwann passiert, ist fest angepeilt – machen wir das ganz genau so! 😉
(1) Front des riesigen Einkaufszentrum gegenüber des Schwarzen Turms – Shoppingwütige finden hier in 200 Läden sicher das passende. (2) Unser erster Blick auf den riesigen, imposanten Weihnachtsmarkt am Altstädter Ring. (3) & (4) Manche Weihnachtsmarktstände verkaufen tolle Souvenirs, andere Häkeldeckchen. (5) Wer sich unter den Weihnachtsbaum traut, der sieht diese Krippe. (6) Der Weihnachtsbaum, die Kirchen, die Beleuchtung – hach, was für eine Stimmung!!!
Über die Karlsbrücke ging es im leichten Schneegestöber zum Altstädter Ring, wo der große Weihnachtsmarkt in absolut imposanter Atmosphäre unterm großen Tannenbaum stattfindet. Wir genossen noch ein bisschen die Atmosphäre und schauten uns ein wenig bei Glühweinduft in der Altstadt um, bis wir wieder zum Hotel fuhren, um am nächsten morgen fit für „Prag bei Tag“ zu sein.
(1) Pariser Straße: Wer nobelshoppen will, ist hier genau richtig. (2) Ein wunderschönes Gebäude neben dem schwarzen Turm, in dem Restaurants und einer der vielen Konzertsäle Prags untergebracht sind. (3) Nochmal Pariser Straße, hier die Synagoge. (4), (5) & (6) Wenzelsplatz, das Zentrum der „Neustadt“, die aber auch schon im 14. Jahrhundert gegründet wurde. (7), (8) & (9) Rund um den Wenzelsplatz finden sich kleine Gässchen und Passagen, in denen sich ebenfalls wunderbar einkaufen lässt. (7) Zeigt tschechischen Humor: Der Kämpfer ist bestens gerüstet, aber das Pferd ist platt…
Jetzt zeigte sich, was sich in Dunkelheit und Nebel schon angedeutet hatte: Diese Stadt besteht aus einer wunderschönen Häuserfassade nach der nächsten. Rund um den Wenzelsplatz machten wir uns ein Bild von der modernen Metropole Prag, in der man sicher auch ganz viel Geld ausgeben kann, wenn man das möchte. Für mein Empfinden ist das allerdings nicht deutlich günstiger als in Deutschland. Schon gar nicht, wenn man zu faul ist, Geld zu wechseln. 😉
Kulinarisches
Während sich die Reisegesellschaft auf eine Bootstour begab (O-Ton Mama: „Das hätten wir uns auch schenken können!“), versuchten Herr D. und ich zumindest einen kleinen Eindruck vom kulinarischen Prag zu erhaschen. Begeistert waren wir von der großen süßen Auswahl im „Choco Story“ Museum in der Nähe des Altstädter Rings. Sooo viel Schokolade… nomnomnom!
Auch wenn wir nicht die Gelegenheit hatten, eine Kneipe für’s Abendessen selbst zu suchen, haben wir doch noch einen kleinen Tipp für euch: Wenn euch mitten in der Altstadt der Hunger überkommt, solltet ihr unbedingt im „U Budovce“ vorbeischauen. Die kleine Pizzeria und Café Bar liegt direkt neben der Tyn-Kirche, aber etwas versteckt und sieht von außen aus, als gäbe es nur fünf Tische, innen sieht man allerdings noch zwei Nebenräume. 🙂 Diese Kneipe ist mit so viel Liebe zum Detail eingerichtet und wir haben uns hier wirklich wohl gefühlt. Wenn ihr also einen Latte Macchiato oder eine Gulaschsuppe in gemütlichem Ambiente genießen wollt, seid ihr hier genau richtig!
Einen weiteren kulinarischen Tipp haben wir auch noch: Probiert unbedingt das traditionelle Stangenbrot – der gerollte Teig, der gegrillt und dann in Mandeln, Zucker und Zimt gewälzt wird, ist nicht nur in der Weihnachtszeit ein Genuss!
Auf der Rückreise gab es für uns noch eine Überraschung, denn unsere Mittagspause führte zu einem Zwischenstopp in
Karlsbad
Nach unserer Erfahrung in Marienbad erwarteten wir auch wieder einen verhältnismäßig „kleinen“ Kurort mit vielen Cafés und Souvenirshops – weit gefehlt! Bereits nach den ersten Metern stellten wir fest, dass sich im Zentrum dieses Nobelkurortes quasi ein Juwelier an den anderen reiht. Auch hier war – wohl der Saison geschuldet – nicht allzu viel los, aber einige Kurgäste sahen wir doch, die das Quellwasser aus den typischen „Schnabeltassen“ schlürften.
Karlsbad ist – wie auch Prag und Marienbad – voll mit wunderbaren Altbauten, die fast alle (zumindest an der Promenade) neu renoviert sind und wunderbar aussehen. Wir flanierten am Fluss entlang und bestaunten die wunderbar gepflegte Innenstadt. Die Auswahl an Cafés war allerdings allzu riesig (oder wir waren einfach in der falschen Ecke ^^), deswegen verschlug es uns – vor allem wegen der grandiosen Kuchenauslage, die Papa sofort ins Auge fiel – ins Café Elefant.
Die Preise hier sind echt nicht von schlechten Eltern (4 Latte Macchiato & 4 Stücke Torte 34€ – heidiwitzka!), wenn ihr euch aber mal wie noble Kurgäste fühlen wollt, seid ihr hier genau richtig. Für alle, die eher zünftig essen wollen, habe ich (allerdings erst später im Bus) was vom „Egerländer Hof“ läuten hören. 😉
Ich hoffe, ich konnte euch mit dem Reisefieber etwas anstecken und euch Lust auf Prag (und natürlich auch auf die böhmischen Bäder) machen. Herr D. und ich waren hier sicher nicht zum letzten Mal! 🙂 Ich wünsche euch einen wunderschönen Vierten Adventsabend und einen stressfreien Weihnachtscountdown! 🙂
23. Dezember 2013 um 09:57
Aww lustig, wir waren auch letzte Woche in Prag! Wann wart ihr denn? Bei uns lag in Marienbad und Karlsbad Schnee 🙂 Wie ausgestorben war es da! Aber Prag war richtig toll… soo schöne Häuser und überhaupt. Freut mich, dass ihr eine gute Zeit hattet. Frohe Weihnachten!