2 Herde wohnen, ach, in meiner Brust


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Kichererbsensalat & Honiggeschnetzeltes vom Rind

Kichererbsensalat 2

Aloha ihr Lieben sw

Die liebe Yvonne von „Experimente aus meiner Küche“ hat bald Geburtstag und  – wir kennen das alle – weiß noch nicht so genau, was sie ihren Gästen tolles vorsetzen soll. Das Angebot ist riesig, die Auswahl schwierig: Es soll ja für alle was dabei sein, man will am „großen Tag“ möglichst wenig in der Küche stehen und es soll trotzdem alles frisch und lecker schmecken. Gar nicht so einfach…

Partyrezepte Event Experimente aus meiner Küche

 

Herr D. und ich haben Glück, wir sind beide Frühjahrs- bzw. Sommerkinder und grillen deswegen meistens auf dem Balkon. Dazu ein paar leckere Salate, selbstgemachte Soßen/ Dips und Dessert oder Kuchen – dadurch, dass Grillen eine sehr gesellige Sache sein kann, sind wir da immer fein raus. Jetzt im November muss man sich natürlich etwas anderes einfallen lassen, denn frierende Gäste sind sicherlich nicht gerade in bester Feierlaune. 😉

Salat, finde ich, ist allerdings zu keiner Jahreszeit fehl am Platz. Und deswegen reiche ich für das Event einen frischen, leckeren Kichererbsensalat ein, der problemlos auch schon am Vortag zubereitet werden kann und gut zu vielen anderen Gerichten passt:

Kichererbsensalat

Basisversion für 4 Portionen – für eine ordentliche Party-Buffetschüssel voll würde ich die Menge verdoppeln. 🙂

  • 2 große Dosen Kichererbsen (800ml)
  • 1 Salatgurke
  • 3 große Tomaten
  • 1 kleiner Bund Petersilie (40g)
  • einige Blätter frische Minze
  • Für das Dressing:
    • Saft einer Zitrone
    • 2 EL Walnussöl
    • 2 EL Honig
    • 1 EL Kreuzkümmel
    • Salz & Pfeffer

Die Kichererbsen abtropfen lassen und in eine große Schüssel geben. Salatgurke und Tomaten waschen, entkernen & würfeln und zu den Kichererbsen geben. Die Kräuter hacken, alle Zutaten für das Dressing verrühren und alles in die Schüssel geben. Mindestens eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.

Kichererbsensalat 1

Die Möglichkeiten, was man zum Kichererbsensalat essen kann, sind natürlich vielfältig. Für alle, die es gerne herbstlich-rustikal mit asiatischer Note mögen hier noch ein Rezept für Honiggeschnetzeltes vom Rind, das einen tollen geschmacklichen Kontrast zum Kichererbsensalat bildet und das auch aufgewärmt und warmgehalten werden kann:

Honiggeschnetzeltes vom Rind

Basisversio für 2-3 Portionen

  • 500g Rindergeschnetzeltes (oder einfach Rouladen in dünne Streifen schneiden)
  • 3 EL Sojasauce
  • 3 EL Sojasauce mit Pilzgeschmack
  • 2 EL dickflüssige Austersauce
  • 2 EL Honig
  • 2 Zehen Knoblauch
  • frisch gemahlenen Pfeffer
  • frisch gemahlene Chiliflocken

Alle Zutaten für die Marinade gut verrühren & das Fleisch darin eine Stunde ziehen lassen.

Kichererbsensalat und Honiggeschnetzeltes 1

  • 2 EL Sesamöl
  • 4 Schalotten
  • 1 Rosmarinzweig
  • 2 x 0,5l Rindfleischbrühe
  • 2 EL dickflüssige Austersauce
  • 2 EL Honig

Das Sesamöl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch zusammen mit den in feine Ringe geschnittenen Schalotten rundherum knusprig anbraten. Mit einem halben Liter Brühe ablöschen, den Rosmarinzweig hinein geben und eine halbe Stunde köcheln lassen. Nach einer halben Stunde die restliche Brühe, die Austernsauce und den Honig einrühren und noch eine halbe Stunde köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer & Chiliflocken abschmecken und zum Kichererbsensalat servieren.

Und weil Yvonne auch gerne partytaugliche Archivschätzchen pinnen würde, gibt’s hier noch ein paar Posts, die ich feierwütigen an’s Herz legen möchte:

Herzlichst Kristina sw

PS: Einen kleinen Grund zu feiern hab ich auch – das war gerade mein 300. Post auf 2Herde – Mann, Mann, Mann wie die Zeit vergeht! 🙂

2Herde hat noch mehr zu bieten sw


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Suppenliebe 2: Hühnersuppe, ganz klassisch wie bei Oma

Hühnersuppe 2b

Aloha ihr Lieben sw

Ich sagte es ja gestern schon: Im Moment kann ich gar nicht genug von Suppe kriegen, am Liebsten möchte ich jeden Tag eine andere kochen und ganz viel neues ausprobieren – leider ist im Gefrierschrank nicht genug Platz, um immer in  großen Töpfen zu rühren und damit eine tolle Auswahl auf Vorrat für den Winter zu haben. Manche Suppen lohnen sich aber halt erst in größeren Portionen. Eine für die aber immer irgendwie Platz im Gefrierfach geschaffen werden kann – teilweise auf wundersame Weise tun sich dann Schlupflöcher auf, wo ja doch noch was reingeht ^^ – ist die Hühnersuppe von Oma. Mit zwei Stunden Kochdauer nicht ganz unintensiv im Zeit- und Energieaufwand, dafür aber das ultimative Hausmittel gegen böse Erkältungsbakterien und mit einem Paar gestrickter Strümpfe perfekt bei Kälte und Frost:

Hühnersuppe 1a

Hühnersuppe – ganz klassisch wie bei Oma

Du brauchst für 4 zum Sattwerden:

  • mindestens 1 kg Hühnersuppenfleisch
  • 3 Liter Wasser 
  • 4 gestrichene EL Salz
  • 1 Bund Suppengemüse
  • 2 große Zwiebeln
  • 2 Beutel Langkornreis = 250g 

Das Suppenfleisch abwaschen und in einen großen Topf mit dem kalten Wasser und dem Salz geben, aufkochen und eine Stunde köcheln lassen, den Eiweißschaum abschöpfen, damit die Suppe klar bleibt. 

Zwischenzeitlich das Suppengemüse und die Zwiebeln waschen, putzen und in grobe Stücke schneiden (wenn Du ein paar Gemüsestückchen in der Suppe haben möchtest, schneide doch einfach 1/3 des Gemüses in feine Würfel und behalte sie zurück), in die Suppe geben und eine weitere Stunde kochen lassen. In dieser Zeit den Reis nach Packungsanweisung vorkochen. 

Die Suppe durch ein Sieb schütten – natürlich auffangen – und das Fleisch von den Knochen lösen. Zusammen mit dem Reis wieder in die Suppe geben, nochmal auf den Herd stellen und die feinen Gemüsewürfel darin etwa 10 Minuten gar ziehen lassen. Mit etwas Pfeffer abschmecken, vielleicht noch etwas Petersilie fein hacken & gut durchgerührt servieren.

Die Suppe lässt sich natürlich auch wunderbar einfrieren – dann hat man auch für Erkältungszeiten immer was parat, um den Bakterien den Garaus zu machen! Solltet ihr den Reis nicht zu weich mögen, wäre es sinnvoller, die Suppe ohne Reis einzufrieren und jeweils frischen zu kochen.

Und weil eine Hühnersuppe allein noch keinen Herbst macht, gibt’s morgen noch mein zweites Lieblingsrezept – ganz anders als dieses, aber genauso lecker! Und, wie machst Du Deine Hühnersuppe? Oder magst Du gar keine und hast andere (Geheim-)Tipps für Herbst & Winter – ich bin gespannt! 🙂

Herzlichst Kristina sw

Hühnersuppe 3b

2Herde hat noch mehr zu bieten sw


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Selbstgemachte Ravioli mit 2erlei Füllung – Themenwoche „Meine Zombies im Vorratsschrank“ {Teil 2}

Zombies im Vorratsschrank Themenwoche

Aloha ihr Lieben Halloween

Hach, so ein Feiertag ist schon was tolles! Ausschlafen, ausgiebig frühstücken, es sich auf der Couch gemütlich machen, einen langen Spaziergang an der frischen Luft machen, für all die schönen Dinge ist mal wieder Zeit, die man wunderbarerweise auch nicht alleine verbringen muss, denn der Liebste, die Familie & die beste Freundin haben ja auch frei! 😉 Man kann die Zeit unter anderem auch nutzen, um mal etwas länger als sonst in der Küche zu stehen… Normalerweise gibt’s hier ja vor allem schnelle, alltagstaugliche Sachen, aber heute habe ich ein Rezept für Euch, bei dem Ihr ein bisschen mehr Zeit einplanen müsst – es lohnt sich aber auch! Selbstgemachte Pasta ist schließlich was besonderes:

Selbstgemachte Ravioli 1b

Ravioli mit 2erlei Füllung: Kürbis & Tomate-Mozzarella

Für den Teig

Du brauchst für ca. 40 Ravioli:

  • 250g Mehl + X
  • 3 Eier
  • 2 TL Olivenöl
  • eine großzügige Prise Salz

Für die Füllung

reicht jeweils für die komplette Teigmenge

a) mit getrockneten Tomaten:

  • 100g getrocknete Tomaten
  • 100ml Gemüsebrühe
  • 2 Kugeln Mozzarella = 250 g
  • 1 Handvoll Basilikum
  • 30g frisch geriebenen Parmesan
  • etwas Pfeffer
  • 1 Eigelb
  • + 1 Eiweiß

oder

b) mit Kürbis:

  • 300g Kürbisfleisch
  • 1 Schalotte
  • Salz & Pfeffer
  • etwas frisch geriebene Muskatnuss
  • 1 EL Butter
  • eventuell etwas Wasser
  • 50g frisch geriebenen Parmesan
  • 1 Eigelb
  • + 1 Eiweiß
  1. Für den Teig alle Zutaten von Hand gründlich verkneten, das dauert mindestens 5 Minuten, so lange Mehl hinzufügen, bis der Teig nicht mehr an der Hand beim Kneten kleben bleibt. Die Teigkugel in Frischhaltefolie wickeln und mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.
  2. Für die Tomatenfüllung die Tomaten mit der Gemüsebrühe übergießen und ca. 10 Minuten darin einweichen. Abschütten und in ein hohes Gefäß geben, den Mozzarella fein würfeln und das Basilikum hinzufügen, etwas frischen Pfeffer zugeben & alles pürieren (sollte das nicht gleich hinhauen, kannst Du ja mit einem EL Olivenöl nachhelfen). Mit dem Mozzarella und dem Eigelb vermengen und abschmecken.
  3. Für die Kürbisfüllung das Kürbisfruchtfleisch fein würfeln. In einem kleinen Topf die Butter schmelzen & die fein gewürfelte Schalotte darin glasig anschwitzen. Das Kürbisfleisch hinzugeben, salzen und pfeffern und in etwa 15-20 Minuten weich dünsten. Ich hab etwas Wasser dazugeben müssen, weil mein Kürbis doch noch recht fest war. Das weiche Kürbisfleisch zu Mus rühren und den Parmesan sowie das Eigelb zugeben. Mit Salz & Pfeffer abschmecken.
  4. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ausrollen – vielleicht nicht auf einmal, sondern in 1/3-Portionen. Mit einem runden Ausstecher (die großen Saftgläser von Ikea eignen sich ziemlich gut dafür, wenn ihr keinen Plätzchenausstecher zur Hand habt) Kreise ausstechen. In die Mitte der Kreise jeweils etwa 1/2 Teelöffel der Füllung geben und auf den Rand des Teigs etwas Eiweiß streichen. Den Teig aufeinanderklappen und mit einer Gabel zusammendrücken.
  5. Die Ravioli in kochendem Salzwasser etwa 5 Minuten gar ziehen lassen und mit einer Soße Eurer Wahl (vielleicht mit Vodka-Tomatensauce, als Pasta Salvia oder mit klassischer Bolognese) oder ganz schlicht mit etwas Salbeibutter und Parmesan servieren.

Wenn man die Kürbisravioli mit ein wenig Kräuterbutter und Parmesan serviert, dann kann man den Herbst schmecken, finde ich. Und weil Claudi von Kulinarikus und Sandra von Naschkatzenalarm gerade bei ihrem Event „So schmeckt der Herbst“ nach Herbstrezepten suchen, reiche ich die Ravioli doch glatt ein! 🙂
So schmeckt der Herbst Kulinarikus und Naschkatzenalarm


Und jetzt wünsche ich euch einen wunder-, wunderschönen Feiertag, ihr Süßen! Lasst es Euch gut gehen &  vielleicht verratet Ihr mir ja noch, ob und welche Pasta Ihr schonmal selbst gemacht habt! 🙂
Herzlichst Kristina sw

Tag der deutschen Einheit

2Herde hat noch mehr zu bieten sw

 


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Nusszopf

Nusszopf 2b

Aloha ihr Lieben sw

Erinnert Ihr Euch noch an den Rosinenstuten? Ich hatte ja versprochen, allen Rosinenverschmähern, Nussliebhabern, Süßfrühstückern und Kaffeetunkern bald ein Alternativrezept mit diesem wunderbaren Hefeteig nachzuliefern. Ein klein wenig später als geplant ist es geworden, der Herbst hat nämlich an die 2Herde-Tür geklopft und dem musste ich schnell noch nachgeben, deswegen ist über Nacht noch das neue 2Herde-Herbstdesign eingezogen. Gefällt’s Euch? Bin schon ganz gespannt auf Feedback! 🙂Nusszopf 1a

Nusszopf

Du brauchst für einen Zopf in Backblechlänge

Für den Teig

  • ca. 250g mehlig kochende Kartoffeln
  • 500g Mehl Type 550 (405 geht natürlich auch)
  • 1 Pk. Trockenhefe
  • 60g Zucker
  • 1 Pk. Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 125g Butter
  • 200ml Milch

Für die Füllung:

  • 200g gemahlene Haselnüsse
  • 150g Zucker
  • 50g Semmelbrösel
  • einige EL Milch

Außerdem:

  • eine kleine Dose Kondensmilch

Die Kartoffeln mit Schale gar kochen, noch heißpellen und durch eine Kartoffelpresse pressen oder mit dem Stampfer zu Brei stampfen, der keine Stückchen mehr enthält. In einem kleinen Topf die Milch erwärmen und die Butter darin schmelzen, sobald die Butter geschmolzen ist vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen (damit Du Dir beim Kneten nicht die Pfoten verbrennst! 😉 )

Die Kartoffelmasse in eine große Schüssel geben und Mehl, Zucker, Vanillezucker, Salz und Trockenhefe zugeben, alles gut vermischen. Die warme Butter-Milch-Mischung zugeben und kräftig kneten, bis ein glatter, zarter Teig entstanden ist. Den Teig eine Stunde lang an einem warmen Ort (ich kann nur immer wieder mit Wärmflasche im Bett empfehlen, aber jetzt kommt ja auch bald wieder die Zeit, in der wir die Heizung aufdrehen und dann mag der Teig auch deren Nähe ganz gerne ^^) zugedeckt gehen lassen. Sobald sich der Teig sichtbar vergrößert hat diesen nochmal kurz durchkneten und auf Backblechgröße ausrollen. Die trockenen Zutaten für die Füllung in einer Schüssel vermischen und so viel Milch dazu geben, bis eine zähe „Pampe“ entstanden ist, diese auf den ausgerollten Teig streichen und in Richtung der längeren Seite einmal mittig durchschneiden. Die beiden Teighälften jeweils aufrollen und miteinander „verflechten“ (natürlich könnt ihr auch drei Rollen machen, ich stelle mich da aber immer eher ungeschickt an 😉 ).

Auf den Boden des Backofens eine feuerfeste Schale (mindestens tassengröße, da verdampft ganz schön was) mit Wasser stellen und während der Ofen auf 180°C Ober-/Unterhitze (!) vorgeheizt wird, den Zopf nochmal etwas auf dem Blech gehen lassen. Dann schnell mit Kondensmilch bepinseln, die Form in den Ofen schieben und 30-40 Minuten backen. Nach 30 Minuten erstmals mit einem Holzstäbchen bis auf den Boden pieksen, sobald kein Teig mehr dranklebt, ist der Zopf fertig – er soll ja auch nicht zu trocken werden! 🙂

Nusszopf 3a

Tipp: Fertige Füllungsmischungen funktionieren natürlich auch – beim Testen hat ein Päckchen (von denen, die man noch mit Milch anrührt) perfekt gereicht. Wenn Du lieber Mohn magst oder etwas Abwechslung möchtest, kannst Du natürlich auch Mohnfüllung nehmen oder die Nüsse durch geriebenen Mohn ersetzen. Auf Deine weiteren Ideen bin ich gespannt! 😉

Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende  lasst es Euch gut gehen! 🙂

Herzlichst Kristina sw

2Herde hat noch mehr zu bieten sw


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Wie gemalt: Schwarzwälder-Kirsch-Törtchen

Schwarzwälder-Kirsch-Törtchen 1Wie gemalt: Schwarzwälder-Kirsch-Törtchen

Food-Blogger sind ja seltsame Geschöpfe: Sie werkeln die ganze Zeit mehr oder weniger still vor sich hin, brüten ständig über neuen Ideen, werden gern auch mal mit ungläubigen Blicken bedacht, die sich erst beim Kosten der Häretiker Skeptiker in ein mildes Lächeln auflösen lassen und vor allem: sie geben sich gern mal Mühe, die bei vermeintlich „kleinen“ Anlässen von anderen gern mal als unverhältnismäßig abgetan wird. „Hach, da hast Du Dir aber wieder arg viel Mühe gegeben!“ „Oh, das ist ja selbst gebacken.“ „Ich hab da ja gar keine Zeit für, ich gehe dann immer zum Bäcker um die Ecke, die machen wirklich tolle Sachen!“ – ich denke, Ihr alle kennt die vielen Schattierungen, mit denen unsere Mitmenschen uns gern mal sagen, dass wir nicht ganz dicht sind, weil wir für eine Präsentation unseres Könnens eingedenk der Tatsache, dass wir Publikum haben werden einen einfachen Kuchen zum Kaffeeklatsch mehrere Stunden in der Küche verbracht haben. Besonders gemerkt habe ich das, als ich Praktikum gemacht habe und drei Kuchen gebacken hatte…einige Kollegen hätten mir wohl kaum deutlicher zu verstehen geben können, dass ich als Praktikantin dafür ja noch Zeit habe (ich hingegen bin immer noch der Meinung, dass man sich für Dinge, die man gern tut einfach auch mal Zeit nehmen sollte!)

Im Gegensatz dazu ist Oma D. (93 – richtig, die Dame mit dem Eierlikörbedarf eines gut besuchten Konditors) absolut pflegeleicht. Meine Torten, Törtchen und Kuchen kommentiert sie liebevoll mit einem: „Ach, Kristina, da hast Du Dir aber wieder viel Mühe gegeben!“ und außerdem hat sie die – wie ich meine sehr gesunde Einstellung, dass man sich mit so etwas profanem wie Kuchen „kurz vor der 100“ nicht mehr abgeben muss – zumindest, wenn man auch Torte haben kann. Ein willkommener Anlass also, den Ofen zu schüren und einen der absoluten Tortenklassiker, die Schwarzwälder-Kirsch-Torte, in neuer Form wieder auferstehen zu lassen: Als Törtchen mit dem klassischen doppelten bzw. dreifachen Boden, auf Muffingröße getrimmt und oberhammerlecker! (Und weil ich fand, dass sie wie gemalt aussahen, gibt es heute zuerst zwei Bilder der süßen Sünden im Comic-Style, unten findet ihr auch noch welche, auf denen man sie mehr „in natura“ bewundern kann. ^^)

Für 6 verführerische

Schwarzwälder Kirsch Törtchen

Schwarzwälder-Kirsch-Törtchen 2

in Muffingröße brauchst Du also:

1) für den dunklen Mürbteig

  • 60 g Mehl
  • 10 g Kakao
  • eine Messerspitze Backpulver
  • 30 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Eigelb
  • 30 g weiche Margarine

Alle Zutaten gut zu einem dunklen Mürbteig verkneten, diesen direkt ausrollen und Kreise ausstechen (ich hab dafür einfach ein Glas genommen, dessen Durchmesser oben den Muffinformen am ehesten entsprach). Ein Muffinblech mit Papierförmchen belegen und die Teigportionen hinein legen, im vorgeheizten Ofen (Heißluft, 180 °C) 15 Minuten backen.

Zwischenzeitlich die Zutaten

2) für den dunklen Biskuitteig

zusammensuchen und diesen zusammenrühren:

  • 2 Eier
  • 50 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 40 g Mehl
  • 1 gestr. TL Backpulver
  • 15 g Speisestärke
  • 10 g Kakaopulver
  • eine Prise Zimt

Zuerst die Eier schaumig schlagen, dann Zucker-Vanillezucker-Mischung einrühren, gut verquirlen, dann das Mehl mit den restlichen Zutaten vermischt kurz unterrühren. Wenn der Mürbteigboden fertig ist, die Papierförmchen mit den Böden aus dem Blech nehmen, neue Papierförmchen hineingeben, den Biskuitteig gleichmäßig darauf verteilen und das Blech wieder in den Backofen schieben. Bei gleicher Temperatur 25 Minuten backen, auf einem Rost auskühlen lassen.

Schwarzwälder-Kirsch-Törtchen 4 in 1_1

Währenddessen brauchen wir auch noch das

3) Kirschkompott

wobei die Portion, die ich hier angebe, deutlich zu viel für die 6 Törtchen ist, aber ich wusste mir mit einem halben Glas Kirschen sonst nichts anzufangen, zumal man ja auch den Saft braucht. Das Kompott kann man aber auch super so essen. 🙂

  • 1 Glas Schattenmorellen
  • 250 ml Kirschsaft aus dem Glas
  • 50 g Zucker
  • 30 g Stärke
  • 2 cl Kirschwasser, falls gewünscht

Den größten Teil des Kirschsafts aufkochen, mit dem Rest (etwa 70 ml zurückbehalten) die Speisestärke und den Zucker verrühren, in die größere Menge einrühren und mit dem Schneebesen gut verquirlen, sobald diese kocht. Topf von der Kochstelle nehmen, die Kirschen (und wenn gewünscht das Kirschwasser) einrühren, abkühlen lassen.

Wenn alles abgekühlt ist, können wir anfangen, die Törtchen zusammenzusetzten. Dafür ziehen wir zuerst die Papierförmchen von den Böden ab und schneiden den Biskuitboden einmal waagerecht durch. Die Mürbteigböden setzen wir auf die Tortenplatte und geben je 1-2 EL Kirschkompott hinein, sodass eine schöne Schicht entsteht. Dann setzen wir je einen unteren Teil des Biskuitbodens darauf und bedecken diesen mit einer Sahneschicht. Deswegen brauchen wir noch

4) für die Sahnefüllung, -haube & zum Verzieren

  • 250 ml Sahne
  • 1 Pk. Sahnesteif
  • 1 Pk. Vanillezucker

Einfach die Sahne mit Sahnesteif und Vanillezucker steif schlagen und in einen Spritzbeutel füllen. Dann wie bereits erwähnt die Sahneschicht auf den unteren Biskuitboden spritzen, den oberen Teil des Bodens obenauf setzen, eine Sahnehaube spritzen und garnieren. Ich habe dafür Schokoraspeln und Amarenakirschen verwendet.

Meine Liebsten, genießt den Sonntag, rockt die Kaffeetafel & lasst mir vielleicht einen kleinen Kommentar da (was meinen Sonntag enorm versüßten würde! 😀 )…

Herzlichst Kristina sw

Schwarzwälder-Kirsch-Törtchen 6

2Herde hat noch mehr zu bieten sw


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Frohe Ostern mit Häschen aus Hefeteig

2Herde wünscht Frohe Ostern!

Individuell bemalte Eier

Aloha ihr Lieben swAuch an dieser Stelle nochmal Frohe Ostern Euch allen! Ich hoffe, ihr lasst es Euch gut gehen, mit Hefezöpfen, Butterhäschen, Eiern in allen Variationen und einer Menge Süßigkeiten! 🙂 Auch unsere Lieben sollten natürlich eine Kleinigkeit bekommen und so brachen Herr D. und ich heute direkt nach dem Frühstück auf und hatten einen grooooßen Korb voll mit Häschen und Eiern dabei, die wir in einer kleinen Überraschungstour verteilt haben. Statt sie ganz normal zu färben, habe ich die Eier diesmal mit Wasserfarbe individuell bemalt (auf dem Bild oben ist zum Beispiel ein Crime Scene-Ei gut zu erkennen, daneben eines von drei FC Bayern-Eiern, aber auch Schalke-Eier und natürlich ein Elefanten-Ei für Herrn D. waren dabei) damit auch jeder gleich weiß, welches Ei im Nest ihm denn nun wirklich gehört.

Am häufigsten hab ich heut sicher die Frage gehört: „Hast Du die selbst gebacken?“ und mit einem stolzen Grinsen im Gesicht habe ich bejaht, denn auf meine persönliche Häschen-Invasions-Bataillon war ich so richtig stolz. Nicht nur putzig sind sie geworden, sondern auch lecker (ich mampfe gerade einen zum Kaffee) – deswegen will ich Euch das Rezept nicht vorenthalten.

Für ca. 10 Häschen brauchst Du:

1 Pk. Trockenhefe
1 EL Zucker
60 ml heißes Wasser
180 ml Vollmilch
55 g Zucker
1 Ei
50 g Butter (geschmolzen)
480 g Mehl
etwas neutrales Öl

Das heiße (nicht kochende) Wasser in einem Schüsselchen mit dem EL Zucker mischen, die Trockenhefe einstreuen und 10 Minuten ruhen lassen. Währenddessen Milch, Zucker, Ei und flüssige Butter mit dem Mixer auf niedriger Stufe zu einem Teig verkneten. Die Hefemischung zufügen, die Hälfte des Mehls hineingeben und weiterkneten, bis eine homogene Masse entstanden ist. Dann das restliche Mehl zugeben, wieder verkneten. Anschließend von Hand 5-7 Minuten weiterkneten.

Den Teigball in eine große Schüssel legen, ordentlich mit Öl einpinseln und die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken. An einem warmen Ort (z.B. mit Wärmflasche im Bett) 2 Stunden gehen lassen.

Nach der Gehzeit geht es ans Hasen formen. Wenn Du solche Hasen möchtest, wie sie auf den Bildern zu sehen sind, brauchst Du pro Hase eine Kugel Teig von etwa 3 cm Durchmesser Hefeteig-Osterhäschen-Nahaufnahmeund zwei Teigwürste von etwa 3 cm Länge. Kugel und Würste jeweils etwa einen halben Zentimeter dick ausrollen und die Würste für die Ohren mit etwas verrührtem Eigelb von hinten an den „Kopf“ kleben. Die Ohren „spitzen“ und die Spitzen etwas nach unten klappen, ebenfalls mit Eigelb ankleben. Die so entstandenen Hasenköpfe auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben (etwa 6 Stück passen auf eines, Platz lassen, denn sie werden ja noch größer) und nochmals 45 Minuten gehen lassen.

Den Backofen auf 170 °C Heißluft vorheizen und die Hasen tüchtig mit Milch bepinseln. Im vorgeheizten Ofen ca. 13 Minuten backen, danach direkt noch 2 Mal mit Milch bepinseln, damit sie schön glänzen. Nachdem die Hasen erkaltet sind, kannst Du sie mit einem Pinsel und schwarzer und weißer Schokolade, die im Wasserbad geschmolzen und mit etwas Öl glattgerührt wurde (insgesamt brauchst Du etwa 50 g Schokolade pro Farbe, die Konsistenz mit dem Öl am besten vorsichtig anpassen, indem Du ein paar Tropfen zugibst, so lange, bis sich damit leicht „malen“ lässt) bemalen.

Ich wünsche Euch eine schöne Zeit mit Eurer Familie, lasst es Euch gut gehen!

Herzlichst Kristina sw

Da ich selbst zunächst überhaupt keine Ahnung hatte, wie ich die Hasen formen soll, hab ich auch noch eine kleine Grafik dazu erstellt. Hihi.

Hasenbauplan2Herde hat noch mehr zu bieten sw


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Let’s talk about FLEISCH, baby! – 2Herde macht Braten!

Braten 1

Aloha ihr Lieben sw

Herrgottszeiten, wo fang‘ ich nur an?! Praktikum, Hausarbeiten, Klausuren, Privatleben und ein kleines Geburtstags-DIY -Projekt halten mich im Moment ganz schön auf Trab. Und mit dem Zahnarzt hab‘ ich heute eigentlich auch noch eine Verabredung, wo soll da nur die Zeit zum Bloggen herkommen? Also mal wieder ein dickes „Sorry“ für die sträfliche Vernachlässigung. Dafür hab‘ ich euch heute aber mal ein schönes, großes Stück FLEISCH mitgebracht. *harhar* Statt genauem Rezept – habe ich mir überlegt – soll es hier heute mal (aus gegebenem Anlass, Ostern steht vor der Tür) um Braten im Allgemeinen gehen. Irgendwie habe ich immer wieder das Gefühl, dass viele Leute unereklärlicherweise tierischen (haha, was für ein Wortwitz!) Respekt davor haben, Braten zuzubereiten. Dabei gehört Braten – meiner Meinung nach – zu den Dingen, die beim Kochen durch pures Handwerk sehr gut gelingen können. Und weil ich weiß, dass da draußen nicht nur (foodbloggende) Kochcracks vor dem Bildschirm sitzen, bin ich so vermessen, mich am Karfreitag sozusagen als vorbeugende Maßnahe für die kommenden beiden Feiertage Ostersonntag und -montag dem Thema zu widmen und einfach mal eine kleine Bratenanleitung zu schreiben für all jene, die sich nicht so recht rantrauen:

Schweinebraten – mal ganz allgemein

Du brauchst für 4 Personen:

  • 1,5 kg Braten (1. der Braten wird eingehen/ 2. wir reden hier von küchenfertigem Braten vom Metzger, also schon gerollt & gefüllt, falls gewünscht)
  • einen Bund Suppengemüse
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 2 Liter Fleischbrühe oder Gemüsebrühe
  • 200 ml Rotwein
  • 3 Lorbeerblätter
  • 3 Nelken
  • 1 TL Senfsaat
  • 3 Körner Piment
  • 3 EL Öl
  • Soßenbinder

Zuerst muss das Gemüse (im Idealfall bestehend aus einer halben Stange Lauch, einer dicken Karotte, einem Stück Sellerie und einer Zwiebel) und der Knoblauch geputzt und grob in Stücke geschnitten werden. In einem nächsten Schritt brauchen wir schon das wichtigste Werkzeug für die nächsten 2 Stunden, nämlich einen Bräter in angemessener Größe. In diesem wird das Öl erhitzt und das Fleisch rundherum angebraten. Ich habe einen Bräter, den ich auch auf die Herdplatte stellen kann, deswegen mache ich das auf dem Herd, Du kannst den Bräter allerdings auch gleich bei 180°C in den Ofen schieben und das Fleisch darin anbraten, also einfach 2-3 Mal wenden, bis es von allen Seiten angebraten ist.

Jetzt muss noch das Gemüse für einen Moment mitgebraten werden, dann wird mit dem Rotwein und der Brühe abgelöscht und die Gewürze werden hinzugegeben. Jetzt kommt der Braten einfach für 1,5 bis 2 Stunden in den vorgeheizten Ofen. Wer kein Bratenthermometer hat (habe keins und lebe immer noch ^^), sticht mit einer Fleischgabel bis zur Mitte des Bratens (frühestens nach 1 1/2 Stunden bei einem so großen Stück Fleisch) und hält sich ihre Spitze vorsichtig (!!!) an die Lippen. Wenn sie heiß ist, ist die Hitze bis zum Inneren des Bratens vorgedrungen und er ist gar.

Dann einfach das Fleisch aus dem Bräter nehmen, die Flüssigkeit durch ein Sieb in einen Topf gießen, aufkochen und mit dem Soßenbinder abbinden, fertig ist die schnelle Sauce. Fleisch schneiden, mit den Beilagen auf dem Teller anrichten, mit der Soße beträufeln und servieren.

Ihr seht also: Ist echt kein Hexenwerk! 🙂 Was die Beilagen betrifft, so verweise ich an dieser Stelle faulerweise zuerst mal auf fertigen Kloßteig, der mir immer wieder wunderbare Dienste erweist (ganz ehrlich, für 2 ist mir der Aufwand, die Knödel komplett selbst zu machen, einfach zu viel). Natürlich könnt Ihr auch Kroketten oder sowas machen, wie ihr mögt.

Was ihr auf dem Bild noch seht und was ich total gerne zu Braten esse, sind Speckbohnen. Die kann man entweder aus frischen Bohnen machen (diese blanchieren, mit Speckscheiben umwickeln und in der Pfanne anbraten) oder – wiederum die Version für Faule – eine TK-Packung Bohnen (750g) in etwas Butter in einer Pfanne 5 Minuten garen, mit 200g Speckwürfeln brutzeln, bis der Speck gar ist und mit 1 EL getrocknetem und gerebeltem Bohnenkraut und etwas Salz und Pfeffer würzen.

Weiter unten findet ihr alles, was es hier sonst noch so zum Thema Braten gibt.

Ich wünsch Euch jetzt schonmal wundervolle Ostern, viel Spaß beim Eiersuchen und Verstecken. Ich habe heute schon welche bemalt, morgen geht es noch an die Osterhasen aus Hefeteig, drückt mir die Daumen, dass das was wird! 🙂

Herzlichst Kristina sw

2Herde hat noch mehr zu bieten sw


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Männer & Gebäck

Streuselzungen 1

Kennst Du das, Du hast tierische Lust ein Stück Kuchen am Sonntagmittag zum Kaffee und der Liebste, für den Du dich am Ofen so ins Zeug gelegt hast, schaut sein Stück Torte an, als wolle er sagen „Abra Kadabra, verwandle Dich in ein Brot mit Hausmacher Wurst! Los!“ Es gibt wenig, womit man Herrn D. *wirklich* hinterm Ofen hervorlocken kann. Er ist ja wirklich nicht mäkelig, was Essen angeht und beim Kuchen probiert er auch alles, was ich backe. Zu seinen wirklichen Lieblingen darf sich aber sicherlich nicht alles zählen. Was aber immer geht – und das habe ich nicht nur beim Holden festgestellt – sind Streusel. Am besten schon im rohen Zustand zum Naschen, das scheint (nicht nur) in Männern Kindheitsgefühle vom feinsten zu wecken – ich zumindest habe schon öfter glänzende Augen bei der Gretchenfrage „Darf ich den Rest naschen?!“ beobachten können. Deswegen habe ich das Rezept für die oberhammerleckeren Zimtschnecken abgewandelt und Streuselzungen/ Streuselstückchen wie auch immer (und nein, ich schließe mich jetzt nicht der Thierse-Bäcker-Schrippen-Wecken-Diskussion an ^^) gebacken. Vielleicht kriegst Du ja jetzt Lust und machst das nach – Herr D. jedenfalls empfiehlt es – mit dicken Backen kauend. 😉

Noch ein kleiner Tipp: Du kannst das Rezept auch wunderbar aufteilen und die Hälfte des Teiges für Streuselzungen (also 4 Stück), die andere Hälfte für Zimtschnecken nehmen. Die passen dann in eine 20cm-Springform und wie Du weiter verfahren musst, findest Du hier.

Du brauchst:

1 Pk. Trockenhefe
1 EL Zucker
60 ml heißes Wasser
180 ml Vollmilch
55 g Zucker
1 Ei
50 g Butter (geschmolzen)
480 g Mehl
etwas neutrales Öl

Das heiße (nicht kochende) Wasser in einem Schüsselchen mit dem EL Zucker mischen, die Trockenhefe einstreuen und 10 Minuten ruhen lassen. Währenddessen Milch, Zucker, Ei und flüssige Butter mit dem Mixer zu einem Teig verkneten. Die Hefemischung zufügen, die Hälfte des Mehls hineingeben und weiterkneten, bis eine Homogene Masse entstanden ist. Dann das restliche Mehl zugeben, wieder verkneten. Anschließend von Hand 5-7 Minuten weiterkneten.

Den Teigball in eine große Schüssel legen, mit Öl einpinseln und die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken. An einem warmen Ort (z.B. mit Wärmflasche im Bett) 2 Stunden gehen lassen.

Nach diesen zwei Stunden den Teig in 8 gleichmäßige Teile teilen, diese als dicke Fladen kurz ausrollen. Diese mit 1-2 verquirlten Eigelben bepinseln und darauf die

Streusel aus

150 g Butter (schon ein paar Minuten vorher aus dem Kühlschrank nehmen)300 g Mehl und
150 g Zucker sowie1 Pk. Vanillezucker

großzügig verteilen. Nochmals eine Stunde gehen lassen. Nach dieser Zeit könnt ihr die Streuselstückchen endlich backen: im vorgeheizten Backofen bei 170°C 20-25 Minuten.

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Prost, Bierfranken! :)

Franken sind ja für gewisse Dinge bekannt. „Basst scho“-Mentalität zum Beispiel. Wein, genauer gesagt Frankenwein. Aber es gibt auch Regionen, in denen kein Wein wächst und die sich stattdessen mit überaus süffigen Ergebnissen dem Gerstensaft zuwenden. Ich bin zwar selbst kein Bierkenner (ebensowenig wie ich ein Weinkenner bin, dafür schmecke ich einen guten Wodka, obwohl ich auch von dem eher wenig vertrage), aber ebenso wie viele andere Franken mit mir weiß ich es vor allem zu einem deftigen Schweinsbraten zu schätzen. Der absolute Klassiker im Großraum Nürnberg ist ja Schäuferla (Schweineschulter), ich hab aber am vergangenen Wochenende einfach mal ein bisschen experimentiert und dabei kam dieses seeeehr herzhafte Herbst-/Wintergericht raus:

Schweinebraten im Brotteig

Schweinebraten im Brotteig mit Dunkelbiersauce

Du brauchst für 4 Personen:

1 kg Schweinebraten (z.B. Nacken)
1 Bund Suppengemüse, namentlich am besten ein Stück Sellerie, eine Karotte, etwas Lauch, eine Zwiebel und Petersilie, gut gewaschen, grob geschält und in Stücke geschnitten
2 EL Öl
1 Liter Gemüsebrühe
0,33 – 0,5 l dunkles Bier/ Kellerbier/ ideal wäre ein Rauchbier, z.B. das berühmte Schlenkerla
2 Lorbeerblätter
3 Nelken
3 Wacholderbeeren

Einen großen Topf oder Bräter mit dem Öl darin heiß werden lassen und dann das Fleisch von allen Seiten scharf anbraten. Das Suppengemüse hinzufügen und 2-3 Minuten mitbraten, dann mit dem Bier ablöschen, mit der Brühe auffüllen, Lorbeer, Nelken und Wacholder zugeben und für 1 Stunde in den vorgeheizten Backofen bei 180°C (Heißluft) schieben, damit das Fleisch schmoren kann.

Nach dieser Zeit den Backofen ausmachen, das Fleisch herausnehmen und auf einen Teller zum Abkühlen legen. Im Herd einen kleinen Umbau vornehmen: Den Bräter mit Brühe auf die unterste Etage schieben und darüber den Rost einhängen.

Schweinebraten im Brotteig

eine Packung Brotbackmischung für Bauernbrot (500 g)
so viel Wasser, wie auf der Packung angegeben
Mehl

Jetzt die Brotbackmischung wie im ersten Schritt der Anleitung üblicherweise angegeben vorbereiten, also mit Wasser und Knethaken zu einem Teig verarbeiten. Diesem Teig allerdings noch etwas Mehl zufügen und von Hand kneten, sodass ein glatter Teig entsteht. Diesen für eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

Wenn der Teig gegangen ist (hoffentlich nicht allzu weit, höhö), den Backofen auf 220 °C vorheizen und den Teig mithilfe von etwas Mehl ausrollen, sodass Du das Fleisch darin einwickeln kannst. Wenn das Fleisch im Mantel ist, diesen von allen Seiten mit Wasser bepinseln, damit beim Backen eine knusprige Kruste entsteht. Wenn der Ofen vorgeheizt hat, das „Fleischbrot“ auf einem Stück Backpapier auf den Rost legen, 10 Minuten bei dieser hohen Temperatur backen. Danach die Temperatur auf 180°C verringern und weitere 50 Minuten backen.

Nach der Backzeit noch 5-10 Minuten im Ofen ruhen lassen.

Für die Sauce die Flüssigkeit aus dem Bräter, der mit im Ofen war, in einen Topf sieben und binden oder einfach nur Lorbeer, Nelken und Wacholderbeeren entfernen und pürieren.

Dazu passt zum Beispiel Rotkraut recht gut, eine leckere Pilzsauce ist aber auch ein netter Partner für das Fleisch. Ob man noch eine zusätzliche Beilage braucht, muss jeder selbst entscheiden, wenn ich nicht eigentlich etwas anders geplant gehabt hätte, hätte es bei uns wohl auch keine Klöße und mehr Gemüse gegeben. 😉

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6 Kommentare

Traditions-Anarchie

+++ Warnung +++ Beim folgenden Beitrag handelt es sich eindeutig um Küchenanarchie +++ Wenn Sie dem „Großen Pellaprat“ nahe stehen, sollten Sie nicht weiterlesen. +++ Ebenso nicht, wenn Sie nach einem absolut standardmäßigen Rezept für Rinderbraten suchen. +++ Und auch nicht, wenn Sie etwas gegen familiär weitergegebene Traditionen haben.+++

Na, hab ich Dich nicht abschrecken können?! Grins. Dachte ich es mir doch. Gute Entscheidung, erstmal genauer zu schauen, worum es hier geht und was die Irre eigentlich will. Küchenanarchie, hä?! Naja, zumindest wenn es nach Herrn D. geht. Denn eben der hat nicht schlecht gestaunt, als ich am letzten Wochenende in der Küche das folgende fröhlich vor mich hin singend und mit kindlicher Vorfreude zum Besten kochte. Für mich persönlich ging es schließlich um ein Stück Kindheit, das ich mir mit Oma’s Rezept in die Küche zaubern wollte, für ihn war es lediglich „Verschwendung“, ein so schönes, großes Stück Fleisch als „Suppenfleisch“ verkommen zu lassen.

Pah, Banause. Er wusste ja gar nicht, wovon er da redete. Denn das Stück Fleisch dient ja eigentlich nur einem höheren Zweck, nämlich „Nudel‘ mit Soß'“ zu werden. Vom Fleisch bekamen meine Schwester ja oft gar nichts mehr ab oder auch mit, denn Nudeln mit Soße…welch Kindertraum, zumindest für uns. Und die Soße, die Omma kocht, ist halt einfach die beste. Keine Diskussion. Und wer die Nachkochen will, der muss eben ein kapitales Stück Rind opfern, um dem nahe zu kommen.

Um die Warnung nochmal fortzuführen: Es handelt sich bei diesems Post mit Sicherheit nicht um die Ausgeburt der neusten Gourmet-Feinheiten, sondern um das Rezept einer Dame Jahrgang 1930, das ich vor allem deshalb hier poste, um meinem Schwesterchen, die sich unbegründeterweise für kochtechnisch minderbemittelt hält, eine möglichst genaue Anleitung in Bild & Text zukommen zu lassen. Vielleicht will ich auch gleichzeitig ihr, geneigter Leser, Herz oder zumindest ihre Lachmuskeln erfreuen, indem ich Braten koche, statt ihn zu braten. Und wenn Sie einmal nichts besseres zu tun haben oder Sie das Haus sowieso nicht verlassen können, weil Sie auf die Handwerker warten, dann kochen Sie es doch einfach mal nach. Vielleicht verraten Sie mir ja, ob die kindliche Obsession begründet oder in Ihren Augen völliger Humbug ist.

Rinderbraten nach Omma 1

Du brauchst:

1,25 kg Rinderbraten (falsche Lende, etwas durchwachsen darf es durchaus sein)
Suppengrün: 2 Karotten, 2 Tomaten, 1 Stück Sellerie, 1 Zwiebel, 1 Paprika (rot oder grün)
5 EL Weißweinessig
Weißwein
3 EL Öl
1 TL Oregano
1 TL Pfeffer
2 EL Salz
3 Lorbeerblätter
1/2 TL Muskat
1 Msp. Piment (gemahlen)
2 Soßenwürfel für Bratensoße
2 EL Mehl
Wasser in Massen 😉

  1. Zuerst äußeres Fett und Sehnen vom Fleisch abschneiden, dies aber noch nicht wegwerfen.
  2. Das Gemüse gut abwaschen (muss nicht zwangsläufig feinsäuberlich geschält werden) und in grobe Stücke schneiden.
  3. Ausreichend Öl, also ca. 3 EL in einem großen, breiten Topf (ca. 5 l Fassungsvermögen) richtig, richtig heiß werden lassen…
  4. …und das Fleisch darin von allen Seiten scharf anbraten.
  5. Das dauert pro Seite mindestens 3-4 Minuten.
  6. Jetzt die Gewürze bereitstellen,
  7. das Gemüse kurz mit anbraten, die Fleischabschnitte mit zufügen,
  8. alles würzen und mit einem Großzügigen ersten Schluck Weißwein ablöschen.
  9. Mit 3 Litern Wasser auffüllen und
  10. aufkochen lassen
  11. dann einen weiteren Schluck Weißwein und 5 EL Essig zufügen
  12. und alles eine halbe Stunde köcheln lassen.
  13. Danach die beiden Soßenwürfel mit 200 ml Wasser und dem Mehl kalt anrühren.
  14. Nicht wundern, wenn es jetzt klumpt, das löst sich dann schon auf! 😉
  15. Jetzt das ganze für zweieinhalb Stunden köcheln lassen, dabei hin und wieder umrühren und (mit einem Silikonschaber) das abschaben, was sich am Rand abgesetzt hat und es zurück in die Soße schnicken. Nach dieser Zeit sollten Sie einen weiteren halben Liter Wasser und einen EL Essig zufügen und das ganze wiederum eine halbe Stunde köcheln lassen.
    Nach diesen drei Stunden ist das Fleisch gar und sicher auch schon recht zart (Anzeichen: es gibt auf Druck mit einem hölzernen Kochlöffel leicht nach), trotzdem gilt jetzt natürlich „Je länger, desto zarter.“ Es spricht also genusstechnisch überhaupt nichts dagegen, die Garzeit auf 5 Stunden auszuweiten, jedoch sollten Sie dann hin und wieder (alle halbe Stunde) 250 ml Wasser nachfüllen.
  16. Wenn Sie finden, dass es jetzt genug ist/ endlich essen wollen/ fürchten, andernfalls Ihre Gäste nie wieder zu sehen, nehmen Sie den Braten aus der Soße und streichen diese durch ein Sieb.
  17. Und zwar richtig! 😉
  18. Die Soße lassen Sie  noch einmal aufkochen und binden sie, falls es Ihrem Geschmack nach noch nötig sein sollte, mit etwas Soßenbinder. Das Fleisch schneiden Sie in Scheiben und servieren das Ganze stilecht mit Nudeln, die etwas über „al dente“ sind, damit sie sich besser mit der Soße vollsaugen können. 😉

How to make Rinderbraten nach Omma

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PS: Warum ich Euch heute sieze? Keine Ahnung, vielleicht weil es ein Sonntagsbraten sein könnte? Es kann aber auch auf die späte Uhrzeit zurückzuführen sein, zu der ich diesen Post vorbereitet habe oder damit zusammenhängen, dass der e-Mail-Verkehr der letzten Stunden ausschließlich mit „Sehr geehrter (Prof.) Dr. XYZ…“ begann…