Ich hab mich rausgetraut, mich in die wogenden Massen geworfen und todesmutig geshoppt: Eineinhalb Stunden in der Innenstadt, von Laden zu Laden, einmal durch (ach, sind sie nicht schrecklich, diese Konsumtempel aus Metall und Glas, in denen sich eine Filiale der unsäglichen Ketten, die die Innenstadt „bereichern“ an die andere reiht) das „moderne Einkaufszentrum“, dann war ich tatsächlich schon fertig. Den winzigen Rest – bestehend aus gerade mal zwei Teilen – muss der Postbote noch erledigen, dann kann ich den Geschenkeberg ins Auto laden und mich – „Ho, Ho, Ho!“ – auf den Weg machen, standesgemäß mit „Driving home for Christmas“ auf den Lippen über eine der schönsten deutschen Autobahnen Richtung Heimat.
Weihnachtsferien bedeuten aber auch – und deswegen gibt’s heute keinen richtigen Mensadienstag, sondern ein günstiges & leckeres Gericht, dass nicht auf dem Mensaspeiseplan steht – dass der Kühlschrank leer werden muss. Rosenkohl war noch da, ein paar Gnocchi und etwas Gorgonzola. Und das folgende Gericht kann ich euch wirklich nur ans Herz legen:
Rosenkohl-Gorgonzola-Gnocchi
Du brauchst für 2 wirklich Hungrige:
500g frischen Rosenkohl
500g Gnocchi (getrocknet oder aus dem Kühlregal)
100g Gorgonzola dolce, gewürfelt
50-100 ml Schlagsahne
100 ml Gemüsebrühe (oder besser aufgefangene Brühe vom Rosenkohl-Kochen)
1 EL Butterschmalz
etwas frische, fein gehackte Petersilie
Salz und Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss
Zuerst bereiten wir mal den Rosenkohl vor, also putzen und den Strunk kreuzförmig einschneiden. In wenig Salzwasser wird er dann ca. 10 Minuten bissfest gekocht, ebenso werden getrocknete Gnocchi ganz kurz (!) vorgekocht, nur so, dass sie in der Pfanne später nicht mehr lange brauchen. Beides abschütten, den Rosenkohl kurz abschrecken.
In einer beschichteten Pfanne das Butterschmalz erhitzen, den Rosenkohl darin anbraten. Wenn er leicht gebräunt ist, mit der Brühe ablöschen und den gewürfelten Gorgonzola darin schmelzen. Etwas einkochen lassen und mit ein paar Schlückchen Sahne anreichern. Die Gnocchi dazugeben, sie die Soße etwas aufsaugen lassen, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und mit der fein gehackten Petersilie bestreut servieren.
Da ist sie, die Vorweihnachtszeit, besinnlich liegt das Plätzchenbacken förmlich in der Luft, fröhlich singt im Radio Zuckowskis Weihnachtsbäckerei: „Macht so mancher Knilch zwischen Mehl und Milch eine riesengroße Kleckerei, in der Weihnachtsbäckerei, iiiiiiiiiiin der Weih-nachts-bä-cke-rei, dm dm!“
Alle Weihnachtsliebhaber, Harmonieverteidiger vor dem Herrn und Gegner der adventlichen Blasphemie mögen sich an dieser Stelle entweder nicht weiterlesen oder ein dickes Plätzchenfell anfuttern.
Ich habe zwei Jahre meines Lebens in Nürnberg verbracht und sage an dieser Stelle: „Besinnlich“ ist die kleine Schwester von scheiße, zumindest sobald man die Wohnung in dieser vorweihnachtlichen Zeit verlässt, um sich ins Getümmel der Geschenkesuchenden konsumberauschten todesmutig den Einkäufen des täglichen Bedarfs zu widmen. Hat es nicht geschneit, sind da die Touristen, die der Legende vom wunderhübschen Christkindlasmargd aufgesessen sind (liebe Tourismusverwaltung: lasst euch endlich mal was einfallen), hat es geschneit, sind Moonboots die einzige Option für die Altstadtgassen und Stollenschuhe für das Betreten von Geschäften ein Muss, zumindest wenn man vermeiden möchte, bei Hennes und Dingsbums nicht in der Fußmatte zu versinken, die von der armen Azubine seit Beginn ihrer Schicht von Wasser befreit werden soll. Dass sie stattdessen eher den steigenden Pegelstand am Türrahmen markieren könnte, erklärt sich von selbst.
Daheim bleiben ist allerdings auch keine Option, vergisst man nämlich das Fenster rechtzeitig zu schließen oder lässt gar das Licht brennen, ist es der Postbote, der unter schweren Online-Bestellungen schnaufend und mit einem Grinsen, das aussieht, als habe er gerade zum 200. Mal an (!) diesem (!) Tag (!) im Radio „Last Christmas“ hören müssen, versucht, die Ladung Weihnachtsgeschenke für alle (!) Nachbarn der Wohnanlage, einschließlich der Teile, die theoretisch schon in einer anderen Straße liegen, in meinem 1,5qm-Flur mit dem Kipplaster abzuladen und sich somit aller Verantwortung – einschließlich „Ihr Paket liegt bei Frau 2Herde“-Karte in einer halben Minute zu entledigen.
Die Vorweihnachtszeit und ich sind keene Freunde – sorry, Leute. Während andere Menschen darin aufgehen, tonnenweise Plätzchen zu backen, diese in beelchten Blechdosen liebevoll im Schrank zu platzieren, Adventskränze zu basteln und überhaupt die ganze Wohnung zu dekorieren, erfreue ich mich daran, dass ich ins Fenster drei LEDs hänge und das Schaf mit dem gestrickten Pullover, einem Tannenzweig und einem einzelnen Teelicht auf den Esstisch stelle, wenn Besuch kommt, ein Pseudo-Adventskranz, quasi.
Das mit dem Plätzchenbacken ist auch so eine Sache, denn wer soll die in einem 1 1/2 Personen-Haushalt denn essen? Beziehungsweise: Wo soll ich sie backen, soll ich sie dann mit mir herumtragen, dass nicht Weihnachten immer noch alle da sind und überhaupt – hätte man den verdammten Stollen nicht eigentlich schon im OktoberSeptember August backen und in Puderzucker einlawinieren müssen, dass er zu Weihnachten gerade so „reif“ wäre?
Für alle, denen es genau so geht, die gerne einfach nur das „Ich hab den Stollen selbst gebacken! Tz!“-Gefühl hätten oder die zum Plätzchenbacken keine Zeit mehr haben, weil sie ja erst diesen Roman lesen mussten, ist das folgende Rezept. Es eignet sich für Rosinenhasser, für ungeduldige und trotzdem auch für alle Menschen, die Quarkstollen lieben und ihm auch in der kleinen Form, als Stollenkonfekt, eine Chance geben wollen:
Quarkstollenkonfekt für ungeduldige Rosinenhasser
Du brauchst für ein Blech voll Baby-Stollen:
100g Butter
75g Zucker
150g Quark
300g Mehl
1 kräftige Prise Zimt
½ Pk. Backpulver
50g gemahlene Haselnüsse
100g Zitronat
100g Orangeat
1 Fläschchen Rum-Aroma
etwas Milch nach Bedarf
etwa 100g Butter & locker 1/2 Päckchen Puderzucker (also 125g) für „außenrum“
Den Backofen vorheizen. 200°C Ober-/Unterhitze kommen bei diesen Schätzchen ganz gut an.
Die Butter schaumig rühren, den Zucker einrühen und alle anderen Zutaten – außer der Butter und dem Puderzucker „für außenrum“ dazu geben und verkneten. Falls der Teig noch etwas zu trocken ist, gebt einfach etwas Milch dazu – oder Rum, je nachdem, für wen das Konfekt ist!
Den Teig formt ihr dann in mundgerechte Stücke – ob diese Stollenform haben oder wie meine quadratisch, praktisch, gut sind sei euch überlassen. Diese legt ihr dann auf ein Backblech und schiebt dieses in den vorgeheizten Ofen. Nach 10-15 Minuten erst einen Blick wagen, ob sie denn schon schön goldgelb sind, dann das Blech aus dem Ofen holen. Noch warm sollten die Stollenstückchen in zerlassener Butter geschwenkt und in Puderzucker gewälzt werden. Ab in eine Blechdose und dann immer schön für’s Weihnachtsfeeling und den Speckmantel genießen! 😉
Anmerkung zum Rezept: Rosinenliebhaber ersetzen einfach ein bisschen von Zitronat und Orangeat durch Rosinen. Wenn sie mögen auch alles. 😉
Anmerkung zum Rezept 2: Nur weil da „für Ungeduldige“ steht, heißt das nicht, dass das Stollenkonfekt nicht besser wird, wenn man es in einer Blechdose *zumindest über Nacht* durchziehen lässt.
Vielleicht haben einige von euch die „Das perfekte Dinner“-Foodblogger-Runde gesehen. In üblicher Wettkoch-Tradition haben sich Anfang Oktober fünf Foodblogger um das Preisgeld die Finger wund gekocht. Ich habe mich – ich gestehe – bei der Ausstrahlung vor allem über die schier unendliche Kette an Extrawürsten amüsiert, die vor allem der Sieger (Aschaffenburger können’s halt einfach! Ich grinse mal fett und dreist hinter meinem Kochtopf vor und freue mich über meine tolle Heimat…) für die anderen gebraten hat. Oder eben gerade nicht Extrawurst, denn gerade die Kein-Tier-Debatte war besonders in der Folge, in der Sophia und ihr Schnippelboy den Kochlöffel schwangen, sehr präsent. Vor allen – hier die Ultrakurzzusammenfassung für alle, die es nicht gesehen haben oder denen es nicht so präsent ist – waren die anderen vier Kandidaten ziemlich befremdet davon, dass sie „Tier ohne Tier“ servierte, also Dinge wie Ganz falschen Hasen oder Falsches Hühnchen (die „originalen „Gerichte habe ich leider gerade nicht gefunden, sorry) – der Tenor war also irgendwie: „Warum muss denn Essen ohne Tier trotzdem dem Tier so ähnlich sein?“ bzw. „Warum muss man das so nennen?“. Ich will jetzt hier keine Debatte vom Zaun brechen, ob die Wurst nun Vurst heißen darf oder besser Vegane Wurst-Imitation oder das böse W-Wort gar nicht im Namen tragen darf – ich hole einfach schon wieder viel zu weit aus. Hehe. Beim folgenden Rezept habe ich mich aber einfach daran erinnert gefühlt, denn: Darf ich das Gulasch denn jetzt Gulasch nennen und wenn ich es nicht Gulasch nenne, wie nenne ich es denn dann? Fest steht, das Kind braucht einen Namen, denn L. äußerte sich gestern entzückt:
„Hast du das schon gebloggt? Das is soooo lecker, das musst du bloggen! Sellerie an die Macht!“
Und nachdem L. noch nie Fleisch gegessen hat und das ihr erstes Gulasch war (und auch ihr einziges bleiben wird, so irgendjemand das G-Wort fleischrechtlich schützen lässt), nenne ich es einfach Veganes Sellerie-Gulasch und empfehle euch allen, es einfach mal auszuprobieren, wenn ihr Lust auf was Herzhaftes habt, das genau richtig für den Winter ist:
Veganes Sellerie-Gulasch
300 g Knollensellerie (geputzt)
1 rote Paprika
1 große rote Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
2 EL Öl
2 EL Sojasauce
1/2 Liter Gemüsebrühe
1/2 Dose stückige Tomaten
3 EL Tomatenmark
je eine kräftige Prise schwarzer Pfeffer, Paprika rosenscharf und Paprika edelsüß, wenn du hast auch etwas schwarze Paprika
Die Paprika waschen und in Stücke schneiden, die Zwiebel und den Knoblauch schälen. Knobi fein würfeln, die Zwiebel in halbe Ringe schneiden.
In einem Topf das Öl erhitzen, die Zwiebeln und den Knoblauch zusammen mit den Paprikastücken darin anschwitzen, mit Paprikasorten und Pfeffer würzen, die Sojasauce und die Tomatenstücke dazu geben, alles gut verrühren, noch einen kleinen Moment anrösten und mit der Hälfte der Brühe ablöschen.
Das Tomatenmark einrühren und alles aufkochen lassen, die Brühe nach und nach zugeben und nach ca. 5 Minuten köcheln. Zwischenzeitlich den Sellerie in grobe Würfel schneiden und in die Sauce geben. Leicht köcheln lassen, bis der Sellerie weich ist, das dauert ca. 15-20 Minuten und hängt natürlich auch von der Größe der Selleriestücke ab. Salzkartoffeln sind die ideale Beilage, Nudeln und Reis hüpfen aber sicher auch nicht vom Teller. 😉
Übrigens: Wie bei „richtigem“ Gulasch gilt: Schmeckt erst am nächsten Tag so richtig gut! 😉
Ich wollte schon viel weiter sein, euch vielleicht doch mal was leckeres, weihnachtliches präsentieren und die Völlerei-Saison adäquat eröffnen. Stattdessen hat mich eine Erkältung niedergerafft und ich hüte – heiser krächzend und schniefend – die Couch. Glücklicherweise gibt’s auf vielen anderen Blogs ja im Moment ganz tolle Rezepte aus der Weihnachtsbäckerei, so dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich ein bisschen später anfange. Den Mensa-Dienstag aber, den gibt’s nur bei mir:
Spätzle-Pfanne „Gärtnerin“
Du brauchst für eine Portion:
100g Spätzle
150g frische, braune Champignons
2 Stangen Lauch
1 große Zwiebel
200 ml Brühe
50g Frischkäse (evtl. mit Schnittlauch)
1/2 Bund Schnittlauch
1 EL Mehl
2 TL Butter
Salz & Pfeffer
Zuerst zu den Vorbereitungen: Die Champignons putzen und in feine Scheiben schneiden, den Lauch und die Zwiebel ebenso putzen und in feine Ringe schneiden.
Die Spätzle kochen, gleichzeitig unbeschichtete Pfanne aufsetzen, einen TL Butter darin schmelzen und das Gemüse darin anschwitzen. Mit Salz und Pfeffer würzen, mit Mehl bestäuben und mit der Brühe nach und nach in kleinen Portionen ablöschen. Nach etwa 5 Minuten die Butter unterrühren und nochmal aufkochen lassen. Wenn die Spätzle gar sind, unter das Gemüse noch den Frischkäse rühren, die Spätzle dazugeben und mit dem Schnittlauch bestreut oder vermengt servieren.
Guten Appetit! 🙂
Für 1,32€ gab es also eine leckere Spätzlepfanne mit ordentlich Gemüse, das man natürlich gerne saisonal anpassen kann. Habt eine schöne Woche!
Warum ich die Zucchini gekauft habe, wo die Saison doch vorbei ist?!? Ganz ehrlich: Keene Ahnung! Wahrscheinlich war es einfach die Supermarkt-Gewohntheit der letzten Monate, dass ich zugegriffen und nicht weiter nachgedacht habe. Nach üblicher Verwendung stand mir allerdings nicht der Sinn, sommerlich-leicht ist bei diesen Außentemperaturen irgendwie nicht so ganz glaubwürdig. Wie gut, dass ich bei My Foodprints ein Rezept für Zucchini-Puffer aus dem Ofen gefunden habe, das mit etwas Ziegenkäse gepimpt zum tollen, herzhaften Abendessen wurde:
Die Zucchini waschen, putzen und raspeln, mit dem Salz vermengt in ein Sieb geben und darin etwa 20 Minuten abtropfen lassen. Danach noch gut ausdrücken, damit die Zucchini möglichst viel Wasser verlieren. Während die Zucchini wässern, kannst du schon mal den Backofen auf 220°C Ober-/ Unterhitze vorheizen.
Die ausgedrückten Zucchini mit dem Käse, den Eiern, Mehl und je einer kräftigen Prise Salz, Pfeffer und geriebene Muskatnüssen vermengen, kräftig und gründlich zu einem Teig verkneten.
Ein Backblech mit Backpapier belegen, je zwei Esslöffel vom Teig aufeinander geben, durch plätten auf Pufferform bringen und das Backblech in den Ofen schieben. Bis sie gar & goldbraun sind, dauert es etwa 20-25 Minuten.
In dieser Zeit kannst du alle Zutaten für den Dip gründlich verquirlen und diesen mit den Zucchinipuffern zusammen servieren.
Ohjeohje, das war ja ne Bruchlandung. Jetzt bin ich 96 Stunden in meiner Stundentenbude um die eigene Achse und vor allem den Computer rotiert, habe den Eiertanz der fiesesten Hausarbeit vollführt und nur gelegentlich – ich kam mir ein bisschen vor wie in einer schlechten Frankenstein-Verfilmung schlug dann mal der Blitz ein, es krachte und ein, zwei Seiten ließen sich wieder einigermaßen gut tippen. Heute morgen, zu früher später Stunde oder wie sich vier Uhr gemeinhin zu nennen pflegt, dann endlich das letzte Korrekturzeichen gesetzt und erstmal die Augenringe vom Boden aufgehoben und mich gemeinsam mit ihnen ins Bett geschleppt.
Heute morgen dann – das andere Morgen, so gegen neun – biblische Erweckungsszene in gleißendem Licht – blickte ich um mich…
…um festzustellen, dass es hier aussieht wie Hund, dass dringend jemand die Fenster putzen, alle heimischen Textilien waschen, den Schreibtisch aufräumen, Ablage machen und überhaupt mir Frühstück ans Bett bringen könnte. (Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber mit der fertigen Hausarbeit hatte ich natürlich auch die Lösung aller anderen Problemchen erwartet, wer kennt das nicht?!?) Ja, das Frühstück allerdings, das hatte sich in Form einer einsamen Vollkornbrotscheibe und etwas missmutigem Gouda auch nicht gerade als Sonnenseite des Tages erwiesen, sodass schnell der Mittag kam – wenn man so unglaublich früh ins Bett geht kaum verwunderlich – und ich beschloss zu kochen. „Verdammt, heute ist ja Dienstag! Mensa-Dienstag!“, kündigte sich mit drohender, theatralischer Stimme die nächste Katastrophe an, „und du hast nicht eingekauft! Du weißt noch nicht mal, was du kochen sollst…“ Blöd nur, dass es der Speiseplan auch nicht wusste, zumindest nicht der von der Mensa, an der ich mich sonst immer orientiere. Also wird heute halt mal improvisiert, deswegen präsentiere ich feierlich und mit stolzgeschwellter Brust, weil ich einfach gerade nicht anders kann, als mich über selbstgekochtes Essen mit Vitaminen so zu freuen wie „Ich! habe! Feuer! gemacht!“ (war das Cast Away? Ich bin so schlecht im Mich-an-Filme-erinnern)…
Die vegane Reis-Pfanne „Fake-Paella“ Art
vom Speiseplan der Mensa Regensburger Straße in Nürnberg, dort für 1,77€ zu haben.
Du brauchst für 2 volle Teller (macht also zwei normalhungrige Menschen satt):
1 Beutel Reis
2 große Karotten
250g Brokkoli, gerne TK und in Röschen geteilt
1 große, weiße Zwiebel
250ml Gemüsebrühe
1 rote Paprika
2 EL Öl
Gewürze: irgendeine Würzmischung mit tüchtig Kurkuma drinne (hier gab’s noch etwas, das sich Zucchinigewürz nannte mit Kurkuma, davon hab ich einen gut gehäuften TL genommen) oder pures Kurkuma (davon vielleicht erstmal einen gestrichenen TL), etwas Salz und Pfeffer sowie edelsüße Paprika
Den Reis kochen, abschütten. Zwischenzeitlich die Zwiebel und die Karotten schälen und in mittelgrobe Scheiben schneiden.
In einer beschichteten Pfanne das Öl erhitzen, die Zwiebel zusammen mit den Karotten anbraten, Kurkuma, Pfeffer und Paprikagewürz darüber geben, mit den Brokkoliröschen vermengen und mit der Gemüsebrühe übergießen, etwa 7 Minuten vor sich hin köcheln lassen. Dann den Reis unterheben, die Paprika kleinschnibbeln, untermengen und servieren.
So wirklich mit Paella hat das Ganze – muss ich gestehen eher weniger zu tun, aber ihr wart ja durch den Titel schon gewarnt. Dafür isses vegan, billig, schmeckt gut und päppelt auf. Ich fühl mich schon viel besser. Ich geh dann mal ein paar Zensuren jagen…
Oh Mann, im Moment mache ich mich echt rar – das tut mir wirklich leid. Leider kann ich mich nicht vierteilen, im Moment wäre das oder vielleicht ein paar Heinzelmännchen aber wohl die einzig wahre Lösung für meine vielen Baustellen. Dafür hab ich heute mal was Veganes mitgebracht – der treue Leser hat jetzt vielleicht ein bisschen nervöses Augenzucken oder glaubt, nicht richtig zu lesen, denn das ist ja hier eher selten der Fall. War auch – hehe – eigentlich gar nicht so geplant, sondern lediglich vegetarisch für die liebe L. Geschmeckt hat es uns beiden ganz vorzüglich und satt machen die Wirsingrouladen durch die Reisfüllung auch echt gut – also: Nix wie ran an den Herd! 🙂
Wirsingrouladen mit Reis (vegan)
Du brauchst für 8 Rouladen (reicht etwa für 4 Portionen):
Einen großen Topf mit Salzwasser aufsetzen und den Reis zum Kochen hineingeben. Ein Sieb darauf setzen, die Wirsingblätter hineinlegen und 5-7 Minuten mit aufgelegtem Deckel dünsten. Zwischenzeitlich die Zwiebel fein würfeln und den Knoblauch fein hacken. Den Reis abschütten, die Wirsingblätter auf die Seite legen.
In dem Topf 1 EL Öl erhitzen, die Hälfte der Zwiebelwürfel und den Knoblauch darin anschwitzen und den Reis zugeben. Mit dem Tomatenmark vermengen, ein paar Schlucke Brühe zugeben und unter Rühren so lange garen, bis die Masse gut vermischt ist und nichts mehr flüssig. Mit Salz, Pfeffer und etwas Muskat würzen und den Topf beiseite stellen, einen Moment abkühlen lassen.
Zwischenzeitlich in einem anderen Topf die restlichen Zwiebelwürfel und den Knoblauch im verbleibenden EL Öl andünsten, nach und nach mit der Brühe und den stückigen Tomaten auffüllen, die Lorbeerblätter zugeben und bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren vor sich hin köcheln lassen, während die Wirsingrouladen vorbereitet werden. Dafür auf je ein Wirsingblatt 2 EL von der vorbereiteten Reis-Tomaten-Füllung geben, zusammenwickeln und mit Zahnstochern (ich nehme 3 pro Roulade, eine in der Mitte und eine an jeder Seite) oder natürlich mit Garn fixieren. Die fertig gerollten Rouladen in die köchelnde Sauce legen und für 5-10 Minuten darin gar ziehen lassen.
Ich bin wieder da! 😉 Vielen, vielen, vielen Dank über Eure Genesungswünsche nach meinem Unfall – ihr seid so unglaublich zuckersüß, mir hat es ganz die Sprache verschlagen, als ich die lieben Kommentare gelesen habe. Hier war zwei Wochen Sendepause, wie ihr gemerkt habt, aber ich musste mich erstmal von dem Schock erholen und wieder fit & mobil werden, so ein Crash steckt einem doch ganz schön in den Knochen. Außerdem blieb natürlich einiges an Uni-Arbeit liegen, das abgearbeitet werden wollte – leider bleiben die Uhren ja nicht einfach mal stehen, auch wenn man es noch so sehr gebrauchen könnte.
Mit dem Kochen war ich auch nicht ganz so kreativ in diesen zwei Wochen und deswegen bin ich ganz froh, dass es mir mein „Mensa-Dienstag“ einigermaßen leicht macht, den Wiedereinstieg zu finden, schließlich ist die Aufgabe ja klar definiert. 😉 Weil mir aber Nudeln so ein bisschen zum Hals raushingen (zumindest in den gängigen Mensa-Kombinationen) habe ich mich diesmal für ein leckeres, gesundes Gemüsegratin entschieden. Das Original ist mal wieder in den Rankings nicht so gut weggekommen, weswegen ich es als Herausforderung gesehen habe, das Gericht ein wenig zu entschlacken – dem ist natürlich direkt die Béchamelsauce zum Opfer gefallen, denn auch wenn ich mir eigentlich vorgenommen hatte, möglichst nahe an der Vorgabe zu bleiben, darf trotzdem das wegfallen, was mir selbst nicht sooooo gut schmeckt…so eine Mehlschwitze ist meiner Meinung nach nämlich nicht in jeder Kombination lecker und auch wenn es stark auf den Winter zugeht (dieser Schnee, ich mag ihn schon jetzt nicht!), muss man den Winterspeck ja nicht schon vor Weihnachten auf die Rippen gefuttert haben.
Blumenkohl-Brokkoli-Gratin
Du brauchst für eine Portion:
1/4 Kopf Blumenkohl
1/2 Brokkoli
=> von beiden Gemüsesorten also je etwa 250g, TK ist natürlich eine Alternative ^^
75g Bergkäse, frisch gerieben
150ml Milch
1 Ei
2 gut gehäufte TL Suppengewürz
oder je eine kräftige Prise Salz und Pfeffer
eine Prise geriebene Muskatnuss
Blumenkohl und Brokkoli putzen und in Röschen teilen, in einem Topf Salzwasser zum Kochen bringen, ein Sieb draufsetzen, Blumenkohl und Brokkoli hineingeben und bei aufgelegtem Deckel (auf das Sieb) etwa 20 Minuten dünsten. Zwischenzeitlich den Backofen vorheizen (200°C Ober-/ Unterhitze).
In einer Schüssel die Milch mit dem Ei und den Gewürzen kräftig verquirlen und eine Auflaufform vorbereiten (ggf. einfetten). Blumenkohl und Brokkoli in die Auflaufform geben, mit der Milchmischung übergießen und mit dem Käse bestreut etwa 25 Minuten im vorgeheizten Ofen überbacken.
Natürlich könnt ihr auch Nudeln dazu machen (oder im Gratin vorgekocht mitgaren), Reis und Kartoffeln passen sicher auch, mir hat aber einfach ein Stück Baguette dazu gereicht.
Mein Fazit fällt diesmal eher durchwachsen aus: Es war kein Problem, den Mensapreis von 1,95€ zu unterbieten – allerdings sind der Aufwand mit alles in allem etwa einer Stunde (wobei man während der Garzeit im Ofen natürlich problemlos lernen kann, strebsam wie Studenten ja so sind…) und der Energieverbrauch bei einer Portion für meinen Geschmack ein wenig heftig. Mit Béchamelsauce wäre mir das Ganze sicher zu mächtig gewesen, mit der Ei-Milch-Mischung und dem kräftigen Bergkäse war das Essen genau richtig. Nächstes Mal würde ich mir allerdings doch einen Mitesser einladen – wobei eine mit-zubereitete zweite Portion auch ein hervorragendes Mittagessen für den nächsten Tag abgibt, das Gratin schmeckt nämlich auch kalt oder aufgewärmt. 🙂
Kennt ihr die Google-Muse? Eigentlich könnte ich sie auch das Google-Orakel nennen, denn wie beim berühtem anriken Orakel von Delphi weiß der Fragende nicht so genau, ob der Orakelspruch wirklich eine zukunftsweisende Anleitung sein kann oder ob am Ende nur Bullshit rauskommt. Meistens befrage ich das Orakel nach folgender Formel: [Zutat 1, die dringend wegmuss] + [Zutat 2, die man auch mal verarbeiten könnte oder die eventuell eine nette Kombination ergibt] + [Stichwort ‚Blog‘, um eventuell auf ganz viele tolle Foodblogger-Rezepte zu stoßen (Chefkoch kann ich ja immer noch fragen)]. Diesmal warf ich dem Orakel sogar nur eine Zutat hin, nämlich die kapitale Aubergine, die sogar schon eine Reise vom Studentenbudenherd zum Holdenherd hinter sich hatte und somit das Kriterium „Muss weg“ recht gut erfüllte und hoffte auf Erleuchtung in Form eines neuen Rezeptes und ungeahnter aromatischer Genüsse. Fündig wurde ich bei Ela von Transglobal Pan Party, die ein Rezept für Marokkanischen Auberginen-Eintopf bereits vom Zeit Magazin in einer veganen Variante adaptiert hatte. Und weil Eintopf mit Cranberries, Granatapfelkernen und meinem allerliebsten Lieblingsgewürz Kreuzkümmel (Kumin) in Verbindung mit Couscous (den ich auch ständig essen könnte) nach einem lauten „Bing, bing, bing – JACKPOT!“ in Sachen Aromafeuerwerk anhörte, schnappte ich mir noch schnell die fehlenden Zutaten und machte mich ran an die Pfanne.
Ich sage Euch: Es hat sich wirklich gelohnt! Leckilecki, wie Juli sagen würde – ich bin Fan und diesen Eintopf gibt’s genau (!) in dieser Kombination wieder. Jetzt aber endlich zum Rezept:
Marokkanischer Auberginen-Eintopf
Du brauchst für 4 Teller:
2 EL Olivenöl
1 große Aubergine
2 große Karotten
3 Schalotten
2 Knoblauchzehen
1 Dose gehackte Tomaten
1 Dose Kichererbsen
1 Handvoll getrocknete Cranberries
1 Granatapfel
einen Bund Petersilie, fein gehackt
200 ml Gemüsebrühe
Gewürze:
1 TL Salz
1 Espressolöffel Cayenne-Pfeffer
1 TL Paprika-Pulver
2 TL Kreuzkümmel
1 TL Thymian, getrocknet und gerebelt
Für die Beilage:
250g Couscous 500ml Gemüsebrühe 2 EL Tomatenmark je eine Prise Zimt, Cayennepfeffer, Kardamom, Muskat und Kreuzkümmel etwas von der gehackten Petersilie
Für den Eintopf müssen die Aubergine und die Karotten grob und die Zwiebeln fein gewürfelt werden, außerdem muss der Knoblauch gehackt werden. Die Cranberries kannst du schonmal abschütten, gründlich mit kaltem Wasser abwaschen und in einer unbeschichteten Pfanne das Olivenöl erhitzen. In diesem Olivenöl schwitzt du dann Zwiebeln & Knoblauch an und gibst die Auberginen zusammen mit den Karotten hinein. Das Ganze löschst du mit etwa 50ml Wasser ab und gibst einen Deckel auf die Pfanne, das Gemüse muss etwa 8-10 Minuten schmoren (du kannst ja gelegentlich mal rühren).
Zwischenzeitlich kannst du schon mal den Couscous in eine Schüssel oder einen Topf geben und den halben Liter Brühe aufkochen, ihn langsam in kleinen Portionen über den Couscous gießen und diesen mit dem Tomatenmark und den übrigen Gewürzen verrühren.
Die Auberginen-Pfanne wird mit der Brühe und den stückigen Tomaten abgelöscht, alle Gewürze werden hinzugegeben und der Eintopf muss weitere 10 Minuten schmoren.
Wenn diese Zeit vorbei ist, schmeckst du den Eintopf mit den Gewürzen ab und servierst ihn mit dem Couscous, bestreut mit Granatapfelkernen („vorsichtige Esser“ sollten das vielleicht erstmal probieren, alle anderen: ran an den geilen Scheiß! 😉 ) und der Petersilie.
Guten Hunger & einen schönen Sonntag! ❤
PS: Ich hätte auch einfach Auberginen-Pasta machen können. Aber dann hätte ich wohl nie herausgefunden, was das Orakel bei“Rosenkohl“ und „Gorgonzola“ auasspuckt…aber dieses Geheimnis lüfte ich morgen! 🙂
Die liebe Yvonne von „Experimente aus meiner Küche“ hat bald Geburtstag und – wir kennen das alle – weiß noch nicht so genau, was sie ihren Gästen tolles vorsetzen soll. Das Angebot ist riesig, die Auswahl schwierig: Es soll ja für alle was dabei sein, man will am „großen Tag“ möglichst wenig in der Küche stehen und es soll trotzdem alles frisch und lecker schmecken. Gar nicht so einfach…
Herr D. und ich haben Glück, wir sind beide Frühjahrs- bzw. Sommerkinder und grillen deswegen meistens auf dem Balkon. Dazu ein paar leckere Salate, selbstgemachte Soßen/ Dips und Dessert oder Kuchen – dadurch, dass Grillen eine sehr gesellige Sache sein kann, sind wir da immer fein raus. Jetzt im November muss man sich natürlich etwas anderes einfallen lassen, denn frierende Gäste sind sicherlich nicht gerade in bester Feierlaune. 😉
Salat, finde ich, ist allerdings zu keiner Jahreszeit fehl am Platz. Und deswegen reiche ich für das Event einen frischen, leckeren Kichererbsensalat ein, der problemlos auch schon am Vortag zubereitet werden kann und gut zu vielen anderen Gerichten passt:
Kichererbsensalat
Basisversion für 4 Portionen – für eine ordentliche Party-Buffetschüssel voll würde ich die Menge verdoppeln. 🙂
2 große Dosen Kichererbsen (800ml)
1 Salatgurke
3 große Tomaten
1 kleiner Bund Petersilie (40g)
einige Blätter frische Minze
Für das Dressing:
Saft einer Zitrone
2 EL Walnussöl
2 EL Honig
1 EL Kreuzkümmel
Salz & Pfeffer
Die Kichererbsen abtropfen lassen und in eine große Schüssel geben. Salatgurke und Tomaten waschen, entkernen & würfeln und zu den Kichererbsen geben. Die Kräuter hacken, alle Zutaten für das Dressing verrühren und alles in die Schüssel geben. Mindestens eine Stunde im Kühlschrank ziehen lassen.
Die Möglichkeiten, was man zum Kichererbsensalat essen kann, sind natürlich vielfältig. Für alle, die es gerne herbstlich-rustikal mit asiatischer Note mögen hier noch ein Rezept für Honiggeschnetzeltes vom Rind, das einen tollen geschmacklichen Kontrast zum Kichererbsensalat bildet und das auch aufgewärmt und warmgehalten werden kann:
Honiggeschnetzeltes vom Rind
Basisversio für 2-3 Portionen
500g Rindergeschnetzeltes (oder einfach Rouladen in dünne Streifen schneiden)
3 EL Sojasauce
3 EL Sojasauce mit Pilzgeschmack
2 EL dickflüssige Austersauce
2 EL Honig
2 Zehen Knoblauch
frisch gemahlenen Pfeffer
frisch gemahlene Chiliflocken
Alle Zutaten für die Marinade gut verrühren & das Fleisch darin eine Stunde ziehen lassen.
2 EL Sesamöl
4 Schalotten
1 Rosmarinzweig
2 x 0,5l Rindfleischbrühe
2 EL dickflüssige Austersauce
2 EL Honig
Das Sesamöl in einer Pfanne erhitzen und das Fleisch zusammen mit den in feine Ringe geschnittenen Schalotten rundherum knusprig anbraten. Mit einem halben Liter Brühe ablöschen, den Rosmarinzweig hinein geben und eine halbe Stunde köcheln lassen. Nach einer halben Stunde die restliche Brühe, die Austernsauce und den Honig einrühren und noch eine halbe Stunde köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer & Chiliflocken abschmecken und zum Kichererbsensalat servieren.
Und weil Yvonne auch gerne partytaugliche Archivschätzchen pinnen würde, gibt’s hier noch ein paar Posts, die ich feierwütigen an’s Herz legen möchte: