Es gibt Kuchen und es gibt Kuchen. Die, die Du immer wieder backst und die, die es einmal gibt, die zweifelsohne lecker sind, nach denen aber kein Hahn mehr kräht. Der Kuchen, den ich heute für Euch habe, ist das genaue Gegenteil. Dieser Kuchen hat seltsamerweise einen Sofort-Kult-Effekt in meinem Bekanntenkreis, ich kenne noch niemanden, der ihn nicht mag und er gehört zu den Kuchen, die so schnell weg sind, dass ich mich frage, ob mein Blech samt Backofen über Nacht geschrumpft ist. Jetzt wecke ich in Euch schon wieder Erwartungen, denen er vielleicht gar nicht gerecht werden können wird, aber: ein Kuchen, der mittlerweile irrerweise sogar ein eigenes Gedicht hat Weiterlesen
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Schnaps, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Englein fort…
…so oder so ähnlich hätte man durchaus erwarten können, die 92jährige Oma des Liebsten samt ähnlich betagter Freundinnen vergangenen Sonntag singen zu hören, stattdessen wiederholten sich auch diesmal die Geschichten aus der guten alten Zeit, so dass ich bei meiner historischen Unterhaltung am Rande des Geschehens fürchten musste, mit Jahreszahlen wie „1935“ viel weniger Begriffsstutzigkeit auszulösen als vielmehr Stichwortgeber für die auf der Couch stattfindende Unterhaltung zu sein.
Wie bereits angeklungen, war die Konsistenz des gebackenen Kuchens leider ähnlich wie das Wetter an diesem Tag kolossal instabil, sodass ihn das Schneiden, sagen wir es ruhig, wie es war: verhunzte. Nachdem ich meine Mutter konsultiert hatte, die just am selben Tag den selben Kuchen backte/ buk (Vorlieben für starke und schwache Konjugation seien dem Leser überlassen), stellte sich heraus, dass auch sie in Anbetracht der Nutzung der Rezeptvorlage der gleichen Frauenzeitschrift, die ich normalerweise nur beim Arzt in die Hände zu bekommen pflege, mit deren Inhalt sie mir aber in Anbetracht meiner Ratlosigkeit ob der Zumutbarkeit für „die Dritten“ freundlicherweise ausgeholfen hatte, kein fotogeneres Resultat zustande bekommen hatte. Dies muss also noch warten.
Anders verhält es sich mit dem Geschenk für die liebe Oma D., das naturgemäß, da in Flaschen, deutlich fotogener ausgefallen ist. Eierlikör gehört zu ihren persönlichen Vorlieben. Da ich persönlich das, wsas man da so zu kaufen kriegt, allerdings eher selten als trink- und häufiger als backbar einstufe, musste diesmal selbstgemachter her. Und da die Apotheke schon zu hatte, weswegen das Hausrezept meiner Oma leider nicht zum Tragen kam, verwendete ich als Vorlage jenes Chefkoch-Rezept und heraus kam etwas, das sogar ich wohl lieber trinke als verbacke 🙂 :
Du brauchst für ca. 1,5 Liter:
- 12 Eigelbe
- 400 ml brauner Rum, 54 %
- 550 ml Kondensmilch, 10 %
- 1 Pk. Vanillemark
- 400 g Puderzucker
Die Eigelbe in eine große Schüssel geben, nach und nach den Puderzucker einsieben und immer wieder mit dem Handrührgerät verrühren, so dass sich beides gleichmäßig verbindet. Dann das Vanillemark und die restlichen Zutaten langsam unterrühren.
Nun die Masse über das Wasserbad hängen und langsam erhitzen lassen, immer wieder mit dem Schneebesen gut verrühren. Die Masse eindicken lassen und dann in heiß ausgespülte Glasflaschen füllen, ein bisschen Platz lassen, damit eventuell mit Kondensmilch oder Rum aufgefüllt werden kann, wenn er zu dickflüssig geworden ist und kühl aufbewahren.
PS: Dieses Rezept für den Morgen zu planen dient einzig und allein der Unterstreichung der These, Studenten seien nur mit alkoholischen Genüssen und der zugehörigen Feierei beschäftigt. In Wahrheit halte ich gerade im Schweiße meines Angesichts ein Referat.