2 Herde wohnen, ach, in meiner Brust


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Tomaten-Austernpilz-Schnitzelpfanne mit Knödeltalern

Aloha ihr Lieben sw

Experimente mit prinzipiell bekannten Zutaten sind ja immer schön, zumal, wenn man Dinge gerne mag, aber „Langeweile auf der Zunge“ verspürt und ein wenig Abwechslung wirklich mal ganz gut tun würde. Knödel (oder Klöße, nur damit Ihr über google auch hierher findet ^^) sind ja so ein Klassiker, dem allerdings in den meisten Fällen höchstens durch die servierte Sauce zu anderem Geschmack verholfen wird. Da ich für 2 den Kloßteig auch nicht selbst mache, sondern den fertigen kaufe, ist da eher wenig Spielraum. Umso begeisterter war ich dann also, als in meinem Küchenhirn aufploppte: „Mann, mach doch einfach mal Knödeltaler! Das kommt bestimmt gut! Mit so ein bisschen Kräutern und würziger als normale Klöße….und ein bisschen knuspriger, mit Semmelbröseln.“ Eins A – keine normalen Klöße, endlich mal was anderes. Aber dann passen normale Putenrouladen auch nicht so wirklich…mmmh, also Geschnetzeltes. Und weil wir ja Frühling haben, vielleicht nicht ganz so schwer wie sonst, sondern lieber mit ein bisschen Gemüse und einer Weißweinsauce. Na dann mal los: Die KnödelrolleRezepte für 2-3 Portionen

Für die Knödeltaler:

  • 750 g Knödelteig Halb und Halb (ja, den fertigen…für 2 mach ich den nicht selbst, da bin ich dann doch zu faul, muss ich zugeben – ihr dürft ihn aber natürlich auch gern selbst machen^^)
  • eine Prise Muskat
  • 2 EL fein gehackte Petersilie
  • Salz, Pfeffer
  • 5-6 EL Semmelbrösel
  • 1 EL Öl

Für die Knödeltaler zuerst den Teig in eine große Schüssel geben, mit dem Muskat würzen und gut verkneten. Eine „Wurst“ daraus formen und diese in ein dünnes, feuchtes Geschirrtuch wickeln. An beiden Seiten mit einem Bindfaden zubinden und 20 Minuten im siedenden Wasser ziehen lassen.

 Knödelrolle im Wasser

Aus dem Topf nehmen, auf einer Platte abtropfen und etwas abkühlen lassen, dann vom Handtuch befreien und in etwa 1,5 cm dicke Scheiben schneiden. Petersilie und Semmelbrösel auf einem Teller mit etwas Salz und Pfeffer vermischen und die Taler darin wenden, sodass sie eine kleine Kruste bekommen. Das Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Taler darin von beiden Seiten ja 3-4 Minuten anbraten (Hitze zwischendurch etwas runterdrehen und 2-3 Mal wenden). Mit der Schnitzelpfanne servieren.

Tomaten-Austernpilz-Schnitzelpfanne mit Knödeltalern 1

Für die Tomaten-Austernpilz-(Puten)Schnitzelpfanne

Zuerst braten wir mal Weiterlesen


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Let’s talk about FLEISCH, baby! – 2Herde macht Braten!

Braten 1

Aloha ihr Lieben sw

Herrgottszeiten, wo fang‘ ich nur an?! Praktikum, Hausarbeiten, Klausuren, Privatleben und ein kleines Geburtstags-DIY -Projekt halten mich im Moment ganz schön auf Trab. Und mit dem Zahnarzt hab‘ ich heute eigentlich auch noch eine Verabredung, wo soll da nur die Zeit zum Bloggen herkommen? Also mal wieder ein dickes „Sorry“ für die sträfliche Vernachlässigung. Dafür hab‘ ich euch heute aber mal ein schönes, großes Stück FLEISCH mitgebracht. *harhar* Statt genauem Rezept – habe ich mir überlegt – soll es hier heute mal (aus gegebenem Anlass, Ostern steht vor der Tür) um Braten im Allgemeinen gehen. Irgendwie habe ich immer wieder das Gefühl, dass viele Leute unereklärlicherweise tierischen (haha, was für ein Wortwitz!) Respekt davor haben, Braten zuzubereiten. Dabei gehört Braten – meiner Meinung nach – zu den Dingen, die beim Kochen durch pures Handwerk sehr gut gelingen können. Und weil ich weiß, dass da draußen nicht nur (foodbloggende) Kochcracks vor dem Bildschirm sitzen, bin ich so vermessen, mich am Karfreitag sozusagen als vorbeugende Maßnahe für die kommenden beiden Feiertage Ostersonntag und -montag dem Thema zu widmen und einfach mal eine kleine Bratenanleitung zu schreiben für all jene, die sich nicht so recht rantrauen:

Schweinebraten – mal ganz allgemein

Du brauchst für 4 Personen:

  • 1,5 kg Braten (1. der Braten wird eingehen/ 2. wir reden hier von küchenfertigem Braten vom Metzger, also schon gerollt & gefüllt, falls gewünscht)
  • einen Bund Suppengemüse
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 2 Liter Fleischbrühe oder Gemüsebrühe
  • 200 ml Rotwein
  • 3 Lorbeerblätter
  • 3 Nelken
  • 1 TL Senfsaat
  • 3 Körner Piment
  • 3 EL Öl
  • Soßenbinder

Zuerst muss das Gemüse (im Idealfall bestehend aus einer halben Stange Lauch, einer dicken Karotte, einem Stück Sellerie und einer Zwiebel) und der Knoblauch geputzt und grob in Stücke geschnitten werden. In einem nächsten Schritt brauchen wir schon das wichtigste Werkzeug für die nächsten 2 Stunden, nämlich einen Bräter in angemessener Größe. In diesem wird das Öl erhitzt und das Fleisch rundherum angebraten. Ich habe einen Bräter, den ich auch auf die Herdplatte stellen kann, deswegen mache ich das auf dem Herd, Du kannst den Bräter allerdings auch gleich bei 180°C in den Ofen schieben und das Fleisch darin anbraten, also einfach 2-3 Mal wenden, bis es von allen Seiten angebraten ist.

Jetzt muss noch das Gemüse für einen Moment mitgebraten werden, dann wird mit dem Rotwein und der Brühe abgelöscht und die Gewürze werden hinzugegeben. Jetzt kommt der Braten einfach für 1,5 bis 2 Stunden in den vorgeheizten Ofen. Wer kein Bratenthermometer hat (habe keins und lebe immer noch ^^), sticht mit einer Fleischgabel bis zur Mitte des Bratens (frühestens nach 1 1/2 Stunden bei einem so großen Stück Fleisch) und hält sich ihre Spitze vorsichtig (!!!) an die Lippen. Wenn sie heiß ist, ist die Hitze bis zum Inneren des Bratens vorgedrungen und er ist gar.

Dann einfach das Fleisch aus dem Bräter nehmen, die Flüssigkeit durch ein Sieb in einen Topf gießen, aufkochen und mit dem Soßenbinder abbinden, fertig ist die schnelle Sauce. Fleisch schneiden, mit den Beilagen auf dem Teller anrichten, mit der Soße beträufeln und servieren.

Ihr seht also: Ist echt kein Hexenwerk! 🙂 Was die Beilagen betrifft, so verweise ich an dieser Stelle faulerweise zuerst mal auf fertigen Kloßteig, der mir immer wieder wunderbare Dienste erweist (ganz ehrlich, für 2 ist mir der Aufwand, die Knödel komplett selbst zu machen, einfach zu viel). Natürlich könnt Ihr auch Kroketten oder sowas machen, wie ihr mögt.

Was ihr auf dem Bild noch seht und was ich total gerne zu Braten esse, sind Speckbohnen. Die kann man entweder aus frischen Bohnen machen (diese blanchieren, mit Speckscheiben umwickeln und in der Pfanne anbraten) oder – wiederum die Version für Faule – eine TK-Packung Bohnen (750g) in etwas Butter in einer Pfanne 5 Minuten garen, mit 200g Speckwürfeln brutzeln, bis der Speck gar ist und mit 1 EL getrocknetem und gerebeltem Bohnenkraut und etwas Salz und Pfeffer würzen.

Weiter unten findet ihr alles, was es hier sonst noch so zum Thema Braten gibt.

Ich wünsch Euch jetzt schonmal wundervolle Ostern, viel Spaß beim Eiersuchen und Verstecken. Ich habe heute schon welche bemalt, morgen geht es noch an die Osterhasen aus Hefeteig, drückt mir die Daumen, dass das was wird! 🙂

Herzlichst Kristina sw

2Herde hat noch mehr zu bieten sw


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Winterspaziergang

Am Sonntag haben Herr D. und ich uns auf einen kleinen Winterspaziergang begeben. Nun wohnen wir aber in einer Region, in der Schnee eher selten um nicht zu sagen größere Schneemassen eine absolute Sensation und ein Jahrhundertereignis sind, weswegen die tollen weißbedeckten Landschaftsaufnahmen, die man anderswo um diese Jahreszeit zu sehen bekommt, vollkommen utopisch sind. Natürlich schien noch nichtmal die Sonne, nein, es graupelte (wie wundervoll!), weswegen das Ganze eine relativ triste und graue Angelegenheit wurde. Wie gut, dass am Ende ein Kaffeekränzchen mit der Familie stand, wodurch der Nachmittag doch noch ein recht heiterer wurde, mit meinem Vorhaben, mal ein paar tolle Bilder vom Winter zu schießen, wurde es leider nichts. Außer ein paar zugeeisten Mini-Seen bot sich an diesem Tag kein besonders eindrucksvolles Bild.

Winterspaziergang 1

Winterspaziergang

Jedem, der bei diesen eisigen Temperaturen einen Spaziergang macht, geht es aber mit Sicherheit ähnlich, ganz egal wie die visuellen Eindrücke waren, sobald man wieder in die (hoffentlich) warme Wohnung kommt, will man Wärme und zwar nicht nur von außen, sondern auch von innen. Dafür eignet sich das folgende Rezept ganz besonders gut, es wärmt nämlich von innen und wenn es richtig gewürzt wird, macht es fast sogar ein kleines Feuerchen:

Chili con Carne

Chili - Die Zutaten

Wie Ihr auf dem Bild unschwer erkennen könnt, habe ich das Chili am vergangenen Wochenende für eine ganze Kompanie gekocht und das Rezept gleich mal vier genommen, für Euch habe ich allerdings erstmal die Grundmenge aufgeschrieben, hochrechnen ist ja kein Problem. 🙂

Für 4 Portionen brauchst Du:

  • 500 g gemischtes Hackfleisch
  • 1-2 Spitzpaprika
  • 1 kleine Dose Kidneybohnen
  • 1 kleine Dose Mais
  • 2 Dosen gehackte Tomaten
  • 1 Schluck Rotwein
  • 2 Zwiebeln
  • 1-2 Zehen Knoblauch
  • 1 EL Butterschmalz
  • 2 EL Tomatenmark
  • 3 EL Würzmischung (siehe unten)
  • nach Bedarf Salz & Pfeffer

Zuerst das Gemüse vorbereiten, also die Bohnen und den Mais abtropfen lassen, die Spitzpaprika waschen und in feine Streifen schneiden, die Zwiebeln und den Knoblauch pellen, den Knobi fein hacken, die Zwiebeln in feine Würfel schneiden.

In einem größeren Topf (bei dieser Menge etwa Fassungsvermögen 3l) das Butterschmalz erhitzen, das Hackfleisch darin krümelig anbraten, die Zwiebeln und den Knoblauch zugeben, etwas anrösten. Die Würzmischung zugeben, gut vermischen, das Tomatenmark unterheben, wiederum etwas anrösten und sobald es zu duften beginnt, mit dem Rotwein ablöschen und mit den Dosentomaten auffüllen (die Dosen jeweils mit einem Schluck Wasser ausschwenken und dies auch dem Chili zufügen). Die Mischung aufkochen lassen und bei schwacher Hitze 20 Minuten köcheln lassen. Nach dieser Zeit die Bohnen und den Mais zufügen, weitere 10 Minuten leicht köcheln lassen und dann abschmecken. Die hier angegebene Variante für die Würzmischung ist sehr mild, da ich davon ausgegangen bin, dass eventuell irgendwann (die Mischung reicht ja für mehrere Portionen) Kinder mitessen wollen. Wir haben dann einfach noch mit Tabasco nachgewürzt, natürlich kann aber auch schon bei der Erstellung der Würzmischung mit mehr Cayennepfeffer für einen feurigen Effekt gesorgt werden. Das Chili schmeckt super mit Nachos oder Baguette.

Chili con Carne

Chili-Würzmischung

nach einem Rezept von Baumfrau @Chefkoch.de

  • 8 EL Paprikapulver edelsüß
  • 5 EL Kreuzkümmel
  • 4 EL Oregano
  • 4 EL Salz
  • 1 EL Cayennepfeffer
  • 4 EL schwarzen Pfeffer
  • 2 EL Kakaopulver
  • 1 EL Piment
  • 1 TL Nelkenpulver
  • 1 TL Zimt

Alles in eine Schüssel geben und gut vermischen. Lässt sich in einem Einmachglas wunderbar aufheben. Sieht unvermischt und geschichtet auch als Geschenk toll aus. 🙂

Chili - Die Gewürze

Sieht das nicht toll aus mit den verschiedenen Gewürzen? Das Gewürzregal ist ja sowieso mein herzallerliebster Einrichtungsgegenstand. 🙂

Lass Dir's schmecken!


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Fast wie Jetlag…

…fühle ich mich, seit ich mein Praktikum am Montag angefangen habe. Um sieben aus dem Haus zu müssen statt wie in Semesterzeiten normalerweise um neun ist zwar ein Luxusproblem, macht mich aber im Moment irgendwie dezent fertig. ^^ Deswegen hat es auch ausnahmsweise mal noch ein wenig gedauert, bis ihr den Klassiker von Wochenende hier bewundern könnt, aber vorenthalten will ich euch natürlich auch nicht, wie ich die Rouladen gekocht habe, die wie bei Mutti geschmeckt haben. 🙂Rouladen 3

Du brauchst für 2 Personen:

  • 2 Rouladen
  • 4-6 Scheiben dünn geschnittenen Speck
  • 2 TL-EL Dijon-Senf
  • 1 Gewürzgurke
  • 1/2 Karotte
  • Salz, Pfeffer

Für die Sauce:

  • 2 EL Pflanzenöl
  • 1 Liter Rinderbrühe
  • 1 Bund Suppengrün (Lauch, Karotte, Sellerie, evtl. Petersilienwurzeln)
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 EL Mehl
  • 100 ml Rotwein
  • Salz, Pfeffer
  • 2 TL Zucker
  • 2 EL Rotweinessig
  • Soßengewürz: 2 Lorbeerblätter, 3 Wacholderbeeren, 1 TL Senfsaat, 3 Nelken, eine Messerspitze gemahlenen Piment
  1. Zuerst bereiten wir mal die Rouladen vor. Dafür würzen wir sie von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer und bestreichen sie auf einer Seite mit dem Senf, dann verteilen wir die geschälten und gestiftete halbe Karotte gleichmäßig auf die beiden Rouladen (siehe unteres Bild) und rollen diese von der kurzen Seite her auf.
  2. Dann fixieren wir die Rollen mit Rouladennadeln/ Zahnstochern oder Küchengarn, ich stecke immer je eine Nadeln an die Seiten und eine an die Oberseite.
  3. Für die Sauce bereiten wir noch das Gemüse vor, dazu waschen und schälen wir einfach alles und schneiden es in grobe Stücke. Die Zwiebel und den Knoblauch pellen wir und schneiden beides in grobe Scheiben.
  4. Ich schmore meine Rouladen im Topf, deswegen erhitzen wir in einem breiten Topf das Öl und braten die beiden Rouladen von allen möglichen Seiten scharf an.
  5. Wenn sie von allen Seiten gebräunt sind, geben wir das Gemüse dazu, braten es 2-3 Minuten mit, streuen das Mehl darüber und vermengen alles gründlich, dann löschen wir mit dem Rotwein ab und lassen das ganze reduzieren, bis der Rotwein gut gebunden ist und rühren dann Zucker und Essig ein.
  6. Jetzt füllen wir mit der Brühe auf und geben die Soßengewürze dazu. Das kann in einem Teebeutel o.ä. passieren oder auch einfach lose, weil die Soße nachher sowieso gesiebt wird.
  7. Alles muss jetzt, nachdem es aufgekocht hat, eineinhalb Stunden schmoren.
  8. Nach dieser Zeit nehmen wir das Fleisch heraus, passieren/ sieben die Sauce und und servieren mit unserer Wunschbeilage, bei uns waren das am Wochenende Salzkartoffeln und Rotkraut.

Lass Dir's schmecken!

Rouladen 1


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Traditions-Anarchie

+++ Warnung +++ Beim folgenden Beitrag handelt es sich eindeutig um Küchenanarchie +++ Wenn Sie dem „Großen Pellaprat“ nahe stehen, sollten Sie nicht weiterlesen. +++ Ebenso nicht, wenn Sie nach einem absolut standardmäßigen Rezept für Rinderbraten suchen. +++ Und auch nicht, wenn Sie etwas gegen familiär weitergegebene Traditionen haben.+++

Na, hab ich Dich nicht abschrecken können?! Grins. Dachte ich es mir doch. Gute Entscheidung, erstmal genauer zu schauen, worum es hier geht und was die Irre eigentlich will. Küchenanarchie, hä?! Naja, zumindest wenn es nach Herrn D. geht. Denn eben der hat nicht schlecht gestaunt, als ich am letzten Wochenende in der Küche das folgende fröhlich vor mich hin singend und mit kindlicher Vorfreude zum Besten kochte. Für mich persönlich ging es schließlich um ein Stück Kindheit, das ich mir mit Oma’s Rezept in die Küche zaubern wollte, für ihn war es lediglich „Verschwendung“, ein so schönes, großes Stück Fleisch als „Suppenfleisch“ verkommen zu lassen.

Pah, Banause. Er wusste ja gar nicht, wovon er da redete. Denn das Stück Fleisch dient ja eigentlich nur einem höheren Zweck, nämlich „Nudel‘ mit Soß'“ zu werden. Vom Fleisch bekamen meine Schwester ja oft gar nichts mehr ab oder auch mit, denn Nudeln mit Soße…welch Kindertraum, zumindest für uns. Und die Soße, die Omma kocht, ist halt einfach die beste. Keine Diskussion. Und wer die Nachkochen will, der muss eben ein kapitales Stück Rind opfern, um dem nahe zu kommen.

Um die Warnung nochmal fortzuführen: Es handelt sich bei diesems Post mit Sicherheit nicht um die Ausgeburt der neusten Gourmet-Feinheiten, sondern um das Rezept einer Dame Jahrgang 1930, das ich vor allem deshalb hier poste, um meinem Schwesterchen, die sich unbegründeterweise für kochtechnisch minderbemittelt hält, eine möglichst genaue Anleitung in Bild & Text zukommen zu lassen. Vielleicht will ich auch gleichzeitig ihr, geneigter Leser, Herz oder zumindest ihre Lachmuskeln erfreuen, indem ich Braten koche, statt ihn zu braten. Und wenn Sie einmal nichts besseres zu tun haben oder Sie das Haus sowieso nicht verlassen können, weil Sie auf die Handwerker warten, dann kochen Sie es doch einfach mal nach. Vielleicht verraten Sie mir ja, ob die kindliche Obsession begründet oder in Ihren Augen völliger Humbug ist.

Rinderbraten nach Omma 1

Du brauchst:

1,25 kg Rinderbraten (falsche Lende, etwas durchwachsen darf es durchaus sein)
Suppengrün: 2 Karotten, 2 Tomaten, 1 Stück Sellerie, 1 Zwiebel, 1 Paprika (rot oder grün)
5 EL Weißweinessig
Weißwein
3 EL Öl
1 TL Oregano
1 TL Pfeffer
2 EL Salz
3 Lorbeerblätter
1/2 TL Muskat
1 Msp. Piment (gemahlen)
2 Soßenwürfel für Bratensoße
2 EL Mehl
Wasser in Massen 😉

  1. Zuerst äußeres Fett und Sehnen vom Fleisch abschneiden, dies aber noch nicht wegwerfen.
  2. Das Gemüse gut abwaschen (muss nicht zwangsläufig feinsäuberlich geschält werden) und in grobe Stücke schneiden.
  3. Ausreichend Öl, also ca. 3 EL in einem großen, breiten Topf (ca. 5 l Fassungsvermögen) richtig, richtig heiß werden lassen…
  4. …und das Fleisch darin von allen Seiten scharf anbraten.
  5. Das dauert pro Seite mindestens 3-4 Minuten.
  6. Jetzt die Gewürze bereitstellen,
  7. das Gemüse kurz mit anbraten, die Fleischabschnitte mit zufügen,
  8. alles würzen und mit einem Großzügigen ersten Schluck Weißwein ablöschen.
  9. Mit 3 Litern Wasser auffüllen und
  10. aufkochen lassen
  11. dann einen weiteren Schluck Weißwein und 5 EL Essig zufügen
  12. und alles eine halbe Stunde köcheln lassen.
  13. Danach die beiden Soßenwürfel mit 200 ml Wasser und dem Mehl kalt anrühren.
  14. Nicht wundern, wenn es jetzt klumpt, das löst sich dann schon auf! 😉
  15. Jetzt das ganze für zweieinhalb Stunden köcheln lassen, dabei hin und wieder umrühren und (mit einem Silikonschaber) das abschaben, was sich am Rand abgesetzt hat und es zurück in die Soße schnicken. Nach dieser Zeit sollten Sie einen weiteren halben Liter Wasser und einen EL Essig zufügen und das ganze wiederum eine halbe Stunde köcheln lassen.
    Nach diesen drei Stunden ist das Fleisch gar und sicher auch schon recht zart (Anzeichen: es gibt auf Druck mit einem hölzernen Kochlöffel leicht nach), trotzdem gilt jetzt natürlich „Je länger, desto zarter.“ Es spricht also genusstechnisch überhaupt nichts dagegen, die Garzeit auf 5 Stunden auszuweiten, jedoch sollten Sie dann hin und wieder (alle halbe Stunde) 250 ml Wasser nachfüllen.
  16. Wenn Sie finden, dass es jetzt genug ist/ endlich essen wollen/ fürchten, andernfalls Ihre Gäste nie wieder zu sehen, nehmen Sie den Braten aus der Soße und streichen diese durch ein Sieb.
  17. Und zwar richtig! 😉
  18. Die Soße lassen Sie  noch einmal aufkochen und binden sie, falls es Ihrem Geschmack nach noch nötig sein sollte, mit etwas Soßenbinder. Das Fleisch schneiden Sie in Scheiben und servieren das Ganze stilecht mit Nudeln, die etwas über „al dente“ sind, damit sie sich besser mit der Soße vollsaugen können. 😉

How to make Rinderbraten nach Omma

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PS: Warum ich Euch heute sieze? Keine Ahnung, vielleicht weil es ein Sonntagsbraten sein könnte? Es kann aber auch auf die späte Uhrzeit zurückzuführen sein, zu der ich diesen Post vorbereitet habe oder damit zusammenhängen, dass der e-Mail-Verkehr der letzten Stunden ausschließlich mit „Sehr geehrter (Prof.) Dr. XYZ…“ begann…


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Türkisch für Anfänger 1

Kisir 2

Nach einer hitzigen Diskussion über Hausmannskost und Grillbeilagen mit der besseren Hälfte kamen wir darauf, dass das  ja mal eine Alternative sein könnte, um sie zu den momentan beim Discounter erhältlichen Merguez-Bratwürsten, die uns beiden ganz gut schmecken, zu servieren. Ich bin zwar in der türkischen Küche überhaupt nicht bewandert, dieses Rezept hat dem Bulgur aber definitiv den Weg in mein Repertoire geebnet. Nachdem ich mich ja für die Küchen vieler Länder interessiere (und das auch vorhabe, immer weiter auszudehnen), ist dies ja definitiv ein guter Start für eine neue Reihe: „Türkisch für Anfänger“, Teil 1.

Für eine ordentliche Schüssel voll zum Grillen:

  • 500 g Bulgur

EDIT: Ich habe mittlerweile auch den feinkörnigen verwendet, der es laut Rezept von Anfang hätte sein solle, aber meinen Geschmack trifft dieser eindeutig nicht, ich bleibe auch in Zukunft beim groben!

  • 2 rote Paprika
  • 1 gelbe Paprika
  • 1 Tube Tomatenmark
  • 4 EL Öl (neutrales)
  • 1 Bund Lauchzwiebeln
  • 1 Bund glatte (!) Petersilie
  • 3 EL Suppengewürz 
  • Pfeffer, Salz
  • Kreuzkümmel, Piment, Paprika edelsüß, Cayennepfeffer

Bulgur nach Packungsanweisung mit 2 EL Suppengewürz kochen, überschüssiges Wasser abschütten und abtropfen lassen.

In eine Schüssel geben und abkühlen lassen.

Lauchzwiebeln in feine Ringe und Paprika in feine Streifen schneiden, Petersilie hacken.

Den Bulgur mit Tomatenmark und Öl vermischen, würzen (1 TL Pfeffer, alles andere vorsichtig dosieren und abschmecken, Suppengewürz statt Salz verwenden), Paprika und Frühlingszwiebeln sowie Petersilie unterheben.

Lass Dir's schmecken!