So ungefähr lautet ja das Rezept einer Menge lieber Menschen aus meinem Bekanntenkreis, sobald die Sonne hinter den Baumwipfeln hervorblitzt, es irgendwie (zur Not mit Kapuzenpulli und einem Paar von Omis Wollsocken, sobald die Sonne wieder weg ist) von den Temperaturen auf der Terasse, dem Balkon oder im Garten auszuhalten ist und die ersten Grillfleischberge beim Metzger rufen: „Nimm mich!“ – „Mich auch!“ – „Und noch einen Spieß!“ – „Und vielleicht noch zwei von den Mango-Chili-Putensteaks!“ Jetzt bin ich ja mittlerweile was das Grillfleisch angeht, eher nicht mehr die richtige Ansprechpartnerin für eine saftige Fleischmarinade und Gemüse habe ich ja erst vor ein paar Posts gegrillt. Das heißt aber noch lange nicht, dass mir zum Küchenplausch BBQ-Event nichts einfallen würde…
…schließlich braucht eine ordentliche Grillparty immer auch Beilagen. Und was wäre das bessere Argument für das Rezept, das ich Euch heute präsentiere als dass es DER Klassiker ist, den Herr D. und ich immer wieder mitbringen müssen (und dass in 250 Posts bisher KEIN Kartoffelsalat vorkommt?! ^^):
Kartoffelsalat – Bewährtes 2Herde-Hausrezept
Ohne Majo – spätestens seit ich den Mensa-Kartoffelsalat probiert habe, kann ich sowieso keinen Majo-Kartoffelsalat mehr essen, ohne dass unangenehme Erinnerungen wach werden! ^^
Für eine große Schüssel, die einer normalen Grillparty standhält, brauchst Du:
2 kg festkochende Kartoffeln
2 Zwiebeln
1 Glas Gewürzgurken (die Größe um 800ml) oder eine Salatgurke
500 ml Gemüsebrühe
einen Bund Petersilie
Salz & Pfeffer
4 EL neutrales Öl
4 EL Essig
1/2 TL Zucker
Zuerst kochen wir mal die Kartoffeln als Pellkartoffeln mit Schale, das dauert im normalen Topf so 30-40 Minuten, je nach Größe. Wenn sie beim reinstechen mit einem Schälmesser von diesem leicht wieder runterrutschen, sind sie gar, dann kannst Du sie abschütten und abkühlen lassen. Sobald sie lauwarm bis kalt sind (wenn Du zwischendurch noch was anderes zu tun hast, dann mach das ruhig…^^), pellst Du sie und schneidest sie in dünne Scheiben – dicke Kartoffeln kannst Du ruhig einmal mittig halbieren! Alle Kartoffeln kommen dann in eine große Schüssel.
Was die Gurke betrifft, kommt es darauf an, welche Du verwendest. Im Sommer nehme ich ganz gerne mal eine normale Salatgurke, die wird von den Kernen befreit und gestiftet oder fein gewürfelt, dann kommt sie mit einem TL Salz vermengt in ein feines Sieb und wird 15 Minuten wässern & abtropfen lassen, nicht dass der Salat davonschwimmt. Die Gewürzgurken werden einfach fein gewürfelt oder grob mit einer Reibe gerieben – je nachdem, wie Du es lieber magst.
Die Zwiebeln müssen ebenfalls fein gewürfelt werden und kommt dann zuerst zu den Kartoffeln, die Hälfte der Brühe wird auch dazu gegeben. Alles muss gut vermischt werden, damit die Kartoffeln die Brühe aufsaugen können. In kleinen Portionen wird dann die restliche Brühe untergerührt, damit sie sich gut mit den Kartoffeln verbindet. Wenn die Brühe drin ist, kannst Du auch die Gurken unterheben. Essig, Öl und Petersilie dazu, gut vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken – fertig ist der 2Herde-Kartoffelsalat.
Variationen: Statt Petersilie schmeckt auch Kresse (ein Kästchen dürfte reichen) sehr gut! 🙂 // Wenn Herr D. dieses Rezept aufgeschrieben hätte, würden bei den Zutaten noch 250g durchwachsener Speck in feinen Würfeln stehen – kross angebraten passt dieser nämlich auch recht vorzüglich in den Salat.
Jetzt mal Butter bei die Fische das kann doch nicht so schwer sein, einen Salat zu verbloggen, ganz ehrlich…was zierst du dich denn so? Ist doch sonst nicht so Deine Art, sonst schreibst Du für Freunde seitenweise Briefe, Stellungnahmen und wo ihnen sonst noch die Worte fehlen und jetzt scheiterst Du an diesem läppischen Blogartikel?!
Ja, ehrlich – vielleicht werdet Ihr es mir nicht glauben, aber das kleine Textteufelchen auf meiner Schulter hat schon recht, wenn es die Tatsache spöttisch belächelt, dass ich mittlerweile seit einer knappen mehr als einer Woche an einem Text schraube, dessen Grundaussage auch einfach lauten könnte: „Hey Leute, is lecker, ehm, Salat mit Dingens…na….gegrillte Gemüse – machste Essig-Öl druff, verstehste – fertich is dat Abendessen.“ Mal abgesehen davon, dass ich das so nie schreiben würde, schon allein nicht, weil es eher stumpfsinnige Nahrungsproduktion als mit Liebe zubereitetes Essen implizieren würde, habe ich mir auch ausgerechnet dieses Salatrezept augesucht um noch eine Message, gewissermaßen ein Outing an den Leser zu bringen (Rührungsschnieftempos an dieser Stelle bitte wieder wegpacken, hat dann auch keiner gesehen, Herr D. spielt nämlich trotz des hochdramatischen Intros im folgenden allenfalls eine Nebenrolle . ^^ Zudem sollte ich eine solche Ankündigung dann vielleicht doch eher mit, sagen wir, einem zünftigen Spanferkel verknüpfen…oder Frikadellen.^^.)
Genau das gibt’s heute aber nicht, beziehungsweise gab es in den letzten 2 Monaten nicht – wie alle regelmäßigen 2Herde-Leser nämlich bereits stutzig geworden sein dürften, ist diesmal kein Tier auf dem Grill gelandet, sondern ausnahmslos Gemüse. Wer mich und meine Rezepte kennt, weiß, dass ich hin und wieder gern mal vegetarisch gekocht habe, allerdings auch immer wieder Fleisch und Fisch auf den Tisch kamen. Anfang Juni allerdings schaffte es Hagen Rether, mich binnen seines grandiosen dreistündigen Programmes zu bekehren, es doch wirklich jetzt endlich mal zu probieren, das Tier vom Teller zu lassen. Bereits als ich eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn zu Herrn D. gesagt hatte „Lass uns doch noch schnell ’nen Burger, ist nicht mehr viel Zeit, bis es losgeht…“ hatte ich beim Biss in eben jenen schon das ungute Gefühl, dass es sich rächen würde, vor dem Besuch des Programms eines eingefleischten Vegetariers (wie ausgelutscht ist dieser Wortwitz denn eigentlich bitte?!?) noch Kunde bei einer Fastfood-Kette gewesen zu sein. Als er jedoch wenig später die Umwelt-Folgekosten jenes verspeisten Burgers auf 200 $* bezifferte, hatte diese Äußerung derart durchschlagenden Erfolg, dass ich die Gelegenheit beim Schopfe packte, ab dem nächsten Morgen Fleisch und Fisch von meinem Teller verbannte und mit lediglich klitzekleinen Ausnahmen (extrem erfolgreich für meine Verhältnisse) bis heute durchgehalten habe.
Ich würde mich – vor allem nach einigen frustrierenden Erlebnissen in der deutschen Gastronomie – noch lange nicht als Vegetarierin bezeichnen, dennoch wollte ich die Gelegenheit nicht verstreichen lassen, mich in die Riege der Flexitarier einzureihen und Euch das auch vollmundig zu verkünden mitzuteilen. Zum Einen, weil es noch ein deutlich größerer Antrieb ist, etwas durchzuziehen, je mehr Leute davon wissen, außerdem aber auch einfach deswegen, weil Ihr ja als Leser im Bilde sein sollt, dass es hier in Zukunft deutlich weniger Fleisch- und Fischgerichte als bisher geben wird. Mir ist schon klar, dass man nicht „ein bisschen Vegetarier“ sein kann (genauso wenig wie „ein bisschen schwanger“ ^^) – aber allein die Erfahrungen der letzten 8 Wochen haben mir eine vollkommen neue Sichtweise auf’s Einkaufen, Essen und Essen gehen eröffnet und je mehr ich über lese, desto sicherer bin ich mir, dass es sicherlich Sinn macht, über den eigenen Fleisch- und Fischkonsum nachzudenken und diesen möglichst stark zu reduzieren.
Am Studentenbudenherd klappt es schon ganz fantastisch und auch am Holdenherd gibt’s ebenfalls ganz viel Vegetarisches – Herr D. beschwert sich nie und macht sich halt zwischendurch, aber ganz selten, mal ein Wurstbrot oder kriegt eine kleine Fleischbeilage. So langsam ist meine „Findungsphase“, was das „neue“ Kochen angeht auch beendet und ich werde wieder etwas wagemutiger – ich freue mich auch auf’s Stöbern in vielen, vielen tollen Blogs, die für mich jetzt noch deutlich interessanter geworden sind.
*Sollte ich an dieser Stelle falsch zitieren und es sich doch um € gehandelt haben, bitte ich vielmals um Entschuldigung. Mein schlechtes Zahlen- und Einheitengedächtnis soll jedoch nicht von der Kernaussage „Heidiwitzka, so viel für einen Burger?!?“ ablenken.
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Die Kernaussage dieses Textes sollte ja eigentlich lauten „Hey, Leute, wundert Euch nicht, wenn’s hier in Zukunft weniger Fleisch und Fisch gibt!“ bzw. „Hallo, liebe Vegetarier, ich wäre auch gerne eine von Euch!“ – jetzt ist es doch ein ganz schöner Roman geworden, hoffentlich verzeiht Ihr mir, wenn’s noch etwas drunter und drüber ging. Wenn Ihr Lust habt, berichte ich Euch auch gerne noch ein bisschen ausführlicher von lustigen Einzelerlebnissen, vor allem die Gastronomie hat da, wie schon erwähnt, so einiges zu bieten, das teilweise auch an seelische Grausamkeit grenzt. Bis dahin serviere ich Euch heute einfach mal meine ersten vegetarischen Grill-Gehversuche, abgesehen von den Gemüsespießen, die L. und mich bei Grillparties über Wasser halten. Ich bin mir sicher, dass da in Zukunft noch viel mehr geht. ^^
Salat mit gegrilltem Gemüse
Du brauchst für 2:
1. Zucchini:
100 ml Olivenöl
einen halben Bund Basilikum
eine große Zucchini (ca. 600 g oder eben mehrere kleine)
2. Champignons:
200 g Champignons
50 g Blauschimmelkäse
3. Salat:
einen kleinen Kopf Salat (z.B. Eichblatt)
eine Paprika
1/2 Salatgurke
4. Dressing:
2 EL Weißweinessig
1 Bund Frühlingszwiebeln
je eine große Prise Salz, Pfeffer und Zucker
einen Schwenk Wasser
1 geh. EL Dijonsenf
Zuerst kümmern wir uns mal um die gegrillten Zucchini: Das Gemüse in ca. 0,5 cm dicke Scheiben schneiden und diese salzen, auf Küchenkrepp etwas wässern lassen. Zwischenzeitlich das Basilikum mit dem Öl pürieren, die Zucchinischeiben pfeffern und mit dem Basilikumöl bepinseln, dann etwa eine Stunde durchziehen lassen. Das restliche Basilikumöl für das Dressing aufheben.
Dann bereiten wir mal die Champignons vor: Diese putzen und die Stiele entfernen, stattdessen in die Köpfe jeweils einen kleinen Würfel vom Blauschimmelkäse legen.
Den Salat ganz normal vorbereiten, also waschen und putzen, zupfen und die Gurken und die Paprika stiften. Für das Dressing die Frühlingszwiebeln in dünne Ringe schneiden und mit dem Basilikumöl sowie allen weiteren dafür vorgesehenen Zutaten verquirlen – abschmecken – fertig. Sobald das Gemüse fast fertig gegrillt ist, über den Salat geben, vermischen und mit dem Gemüse servieren.
Beim Grillen natürlich erst die Zucchini auflegen – bei unserem süßen kleinen Elektrogrill haben sie etwa 20 Minuten gebraucht und nach der Hälfte habe ich sie einmal gewendet – wie lange sie bei euch brauchen, dürfte natürlich arg unterschiedlich sein – einfach hin und wieder mal schauen, ob sie auf der unten liegenden Seite schon kräftig Farbe angenommen haben und dann wenden. Nach dem Wenden habe ich die Champignons auf den Grill gegeben und diesen dann mit Alufolie abgedeckt, damit sich die Hitze gleichmäßig verteilen konnte. In dieser Zeit ist der Käse wunderbar geschmolzen und die Champignons waren gar – sie waren allerdings nicht sehr groß. 😉
Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag & bin gespannt auf Euer Feedback!
Es gibt Rezepte, die sind von der eigenen imaginären Speisekarte nicht wegzudenken. Mit denen kriegt man sie alle an einen Tisch, mit denen kann man sie hinter dem Ofen hervorlocken. Die gehen immer, da sind die Zutaten eigentlich immer im Haus, die kocht man ohne Mühe auch nach langen Tagen noch schnell und das wichtigste: man isst sie selbst so gern, dass sie einem nicht langweilig werden.
So ein Rezept ist eine richtig schön fleischige Bolognese. Die muss es im Hause des Holden MINDESTENS einmal im Monat geben und damit ist zwar nicht alles wieder gut, was ich mittlerweile experimentelles so alles an ihm verbrochen habe…aber die Welt ist doch wieder ein Stückchen besser.
Ich nehme mal an, dass Bolognese ebenso einstimmig Zustimmung erfährt wie sie jeder anders macht. Als ich mich zum bloggen an den Laptop setzte und das Bloglovin‘-Symbol mir schelmisch zuzwinkerte, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich sah, dass Evi (deren Rezepte ich ja sowieso sehr schätze) heute auch Bolognese servierte. Ha! Bolognese for President…oder so.
Na gut, ich teile jetzt auf jeden Fall mal mein persönliches Leib und Magen-Rezept mit euch, welches hier immer wieder gut ankommt. Und meine (natürlich absolut weltbeste) kleine Schwester, die regelmäßig die Qualitätskontrolle bei mehr oder weniger angekündigten Besuchen durchführt, die muss es wissen. Schon mit zwei Jahren hat sie im Malle-Urlaub in einer Woche öfter Spaghetti Bolognese gegessen als so mancher in 3 Jahrzehnten… 😉
Du brauchst für 4 Portionen:
600 g Hackfleisch, gemischt 1 Liter Fleischbrühe 1 dicke Gemüsezwiebel in feinen Würfeln 2 Zehen Knoblauch, geschält und gepresst 3-4 Stück getrocknete Tomaten in kleine Stücke geschnitten 1 Tube Tomatenmark 2-3 EL Italienische Gewürzmischung 1 TL Pizzagewürz, getrocknet 1 EL Italienische Kräuter-Mischung (TK) 2 EL Olivenöl 100 ml Tomatensaft/ passierte Tomaten Salz und Pfeffer 1 große Prise Paprikapulver rosenscharf und nach Belieben etwas Cayennepfeffer oder Chiliflocken
Das Olivenöl in einer (nicht-antihaft-beschichteten) Pfanne erhitzen, das Hackfleisch hineingeben und krümelig braten. Die Zwiebelwürfel, die getrockneten Tomaten und den Knoblauch hinzufügen, braten, bis die Flüssigkeit verdampft ist und 2 EL von der Italienischen Gewürzmischung darüber geben. Einmal gut verrühren und jetzt unter gelegentlichem Rühren etwas „anhängen“ (nicht anbrennen) lassen. Mit dem Tomatenmark verrühren, dies ebenfalls etwas „anhängen“ lassen und nach und nach mit der Brühe (nach Gusto vielleicht auch erst ein Gläschen Rotwein verwenden) ablöschen. Pizzagewürz, Italienische Kräuter-Mischung und Tomatensaft oder passierte Tomaten hinzufügen, verrühren und bei geringer Hitze köcheln lassen (15-20 Minuten auf jeden Fall, je nach gewünschter Konsistenz auch doppelt so lange). Schließlich mit Salz, Pfeffer und scharfem Gewürzpulver der Wahl abschmecken, zusammen mit frisch gekochter Pasta und vielleicht einem kleinen Salat (Vorschlag kommt gleich) sowie lecker Parmesan servieren.
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Paprikasalat
Als Beilagenportion für 4:
4 Paprika, am besten bunt gemischt 1 Salatgurke 1 TL Salz 1/2 TL Pfeffer 1/2 Pck. Italienische Kräuter (TK) 1 große Prise Zucker 3 EL Balsamico bianco 3 EL Öl (neutrales)
Die Paprika waschen, putzen und in feine Streifen schneiden/ hobeln. Die Salatgurke nach Belieben schälen und das Kerngehäuse entfernen, in Würfel schneiden. Alle Zutaten in einer großen Schüssel vermischen, abschmecken, etwas durchziehen lassen und servieren. Schmeckt auch lecker mit einer Portion Hirtenkäse-Krümeln.
EDIT vom 3.10.2013: Natürlich ist die Bolognese immer noch ein Klassiker, der ständig gekocht werden muss. Deswegen gab’s auch mal neue, fotogene Bilder im Rahmen des Anrichten-Events vom Küchen Atlas Blog.
Normalerweise ist Gurkensalat eine meiner leichtesten Übungen. Gurken hobeln, wässern lassen und dann mit saurer Sahne, Salz und Pfeffer vermischen. Schnell aber langweilig. Mal ein bisschen was anderes für die Geschmacksnerven ist diese Variante hier mit leicht asiatischem Einschlag:
Für eine 4-Personen-Beilagensalat-Portion: 3 Salatgurken # 1 kleine weiße Zwiebel # 2 EL Reisessig # 1 EL neutrales Öl # 1 EL Salz # Pfeffer # 1 TL Sambal Oelek # 3 EL Schnittlauchröllchen # 1 Spritzer Süßstoff
Die Gurken hobeln, mit dem Salz vermischen und eine halbe Stunde wässern lassen. Zwischenzeitlich die Zwiebel ganz fein würfeln und den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
Das Gurkenwasser abgießen und alle anderen Zutaten zufügen, verrühren und abschmecken.
…da schoß in froher Eil‘ die launische Forelle vorüber wie ein Pfeil. Ich stand an dem Gestade und sah in süßer Ruh‘ des munter’n Fischleins Bade im klaren Bächlein zu…“
Nein, ich bin nicht irre. Schubert. Dieses Lied spukt mir nämlich jedes Mal im Kopf herum, wenn es um Fischlein im Generellen und Forellen im Speziellen geht. Des Chorleiters Freud (lang lang ist’s her), des Sängers – ähm ja, lassen wird das. Wer wissen will, wie es klingt, kann ja einfach hier klicken – ansonsten wende ich mich wichtigeren Dingen zu, nämlich dem Fischlein in seiner Form wie es heute auf den Tisch kam. Über pescetarischen Besuch freu‘ ich mich ja immer. Da kommt dann nämlich auch wirklich mal Fisch auf den Tisch und ich guck ihn mir nicht nur an und denk mir „Naja, du könntest ja mal wieder…“. Eigentlich war die Inspiration und die Umsetzung relativ klar, denn ich hatte beim Stöbern am Wochenende dieses Rezept von Lemon Tarte in Paris entdeckt und wollte es auch so wie es da steht nachmachen. Ja, Pustekuchen. Beim eiligen Einkauf am Montag nach der Arbeit (es ist Klausurenwoche, ein Wunder, dass überhaupt noch was frisches auf den Tisch kommt!) waren sämtliche frische Formen von Krabben aus. Oder noch nicht geliefert. Wie auch immer. Im Nachhinein betrachtet machte es gar nix, dass ich stattdessen Forelle kaufte und ein bisschen improvisierte, auch wenn ich in diesem Moment wohl ein bisschen wie Ochs‘ vorm Berg am Kühlregal stand. Dass kein frischer Dill zu bekommen war…hmpf. Auch schon egal. Geschmeckt hat es dem Besuch trotzdem. Und ich mach mich jetzt mal die „Forelle“ trällernd ans abspülen, aber nicht, bevor ich euch meine Variante des Rezepts da gelassen habe. Und ein bisschen Mitleid für die Nachbarn. 😉
Für 2 Personen als Hauptspeise brauchst Du: 300 g geräuchertes Forellenfilet # 1 Salatgurke # 1 Avocado # 1 Bund Frühlingszwiebeln # 2 Salatherzen (ich hab Roma-Salat genommen) # 1 Becher Saure Sahne # Saft einer Zitrone # 2 EL fein gehackter Dill # Salz, Pfeffer # dazu nach Belieben Baguette
Die Gurke fein würfeln, in eine Schüssel geben, salzen und pfeffern, etwa eine halbe Stunde wässern lassen. Zwischenzeitlich den Salat waschen und schleudern, die Avocado fein würfeln, die Frühlingszwiebel in Ringe und das Forellenfilet in mundgerechte Stücke schneiden, die Zitrone auspressen.
Das Gurkenwasser abschütten, die Avocado und die Frühlingszwiebeln sowie Saure Sahne, Salz, Pfeffer, Dill und Zitronensaft zugeben, gut vermischen. Wenn Du es so anrichten möchtest wie ich, die Teller nun mit den größeren Blättern der Salatherzen auslegen, die kleine in Streifen schneiden und zusammen mit den Fischstücken unter den Salat heben. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken, servieren und schmecken lassen! 🙂
Mädelsabend, sommerlich, vegetarisch? Dazu kam mir diese Idee und was soll ich sagen? In meinem Kühlschrank ist nichts mehr davon… 😉
Mediterraner Spaghettisalat
Für eine große Schüssel voll: 500 g Spaghetti # 150 g getrocknete Tomaten # 2 kleine rote Zwiebeln # 1/2 Glas grüne Oliven (entsteint, mit Paprikapaste) # 200 g Salzlakenkäse # 1 Handvoll frische Basilikumblätter # 3 EL Olivenöl # 2 EL Balsamicoessig # Salz, Pfeffer
Die Spaghetti nach Packungsanweisung kochen und abschütten, einen Moment abkühlen lassen und mit dem Olivenöl vermengen, auskühlen lassen.
Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden, die getrockneten Tomaten und das Basilikum in feine Streifen schneiden, die Oliven halbieren und den Salzlakenkäse zerkrümeln.
Wenn die Nudeln kalt sind, die restlichen Zutaten untermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken…
Auberginen- & Zucchiniröllchen
Für 4 Portionen: 2 Zucchini # 2 Auberginen # etwas Mehl # Olivenöl
Die Zucchini und die Auberginen waschen, oben und unten ein Stück abschneiden und in feine Scheiben schneiden (am besten mit dem V-Hobel und ganz dünn). Die Scheiben jeweils in Mehl wenden und in Olivenöl von beiden Seiten anbraten, damit sie weich werden. Aus der Pfanne herausnehmen und abkühlen lassen.
Tomaten-Crème-Fraiche-Füllung: 200 g Crème Fraiche # 2 EL Milch # 50 g getrocknete Tomaten # 1 kleine rote Zwiebel # 1 Tomate # 5 Blätter frisches Basilikum # Salz, Pfeffer
Tomate sehr fein würfeln, die getrockneten sowie die Zwiebel in feine Streifen schneiden, ebenso das Basilikum, mit allen anderen Zutaten vermischen.
Den Rosmarin abzupfen und fein hacken, die Salatgurke in 2 cm lange, dünne Stifte schneiden. Frischkäse mit Rosmarin, Salz und Pfeffer verrühren.
Auf die gebratenen Zucchini- und Auberginenscheiben jeweils von der Füllung streichen, auf die Frischkäsefüllung je 3-4 Gurkenstreifen legen, einrollen und mit Zahnstochern zusammenpieksen.
Na endlich – die letzten Merguez sind verspeist – beim nächsten Grillen wird es wohl erstmal was anderes geben. Vermutlich keine Würstchen. 😀 Diesmal gab’s dazu Eisbergsalat, vor allem deshalb, weil mir die Idee von GourmetGuerilla gefallen hat, den Salat in seinen eigenen Blättern zu servieren – nur leider waren meine nicht so [zit.] „kräftig und formstabil“, weshalb mein Angerichtetes rein optisch wohl eher an eine offene Auster erinnerte als an die Bowls. Geschmeckt hat es trotzdem, vor allem wegen des fruchtig-frischen Zitronendressings…mjam, ich hab im Moment sowieso einen Zitronentick, aber das war sehr schön säuerlich-lecker und wurde ausnahmsweise mal so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Auf Anhieb.
Für zwei Portionen: 4-6 Merguez-Bratwürste # 1 Eisbergsalat # 4 Tomaten # 1 Salatgurke # 2 EL Parmesan
Wenn der Eisbergsalat wie auf den Fotos serviert werden soll, pro Teller 3-4 der großen äußeren Blätter vorsichtig im ganzen abziehen. Den restlichen Eisbergsalat in feine Streifen schneiden, die Tomaten würfeln, die Gurken n.B. schälen und in feine Scheiben schneiden.
Die Merguez braten oder grillen.
Für das Dressing: 2 Zitronen # 3 EL Wasser # 6 EL Öl # 1 Schalotte # 2 TL Schnittlauchröllchen # Salz, Pfeffer, Zucker
Die Schalotte schälen und fein würfeln, die Zitronen auspressen, beides mit allen anderen Zutaten vermengen, mit Salz, Pfeffer und Schnittlauch abschmecken. Salatstreifen, Gurkenscheiben und Tomatenwürfel mit dem Dressing vermengen. Die Salatblätter auf einem Teller zur Schale legen, den Salat hineinfüllen, mit Parmesan bestreuen und die Merguez obenauf legen. Bei mir gab es dazu fertige Knoblauch-Tortillas und Paprika-Chili-Frischecreme von südlichen Discountbruder (Zeitmangel, Singleessen und Resteverwertung 😉 ).
Was passiert, wenn man einen Mann Essen einkaufen lässt ohne irgendwas dazu gesagt zu haben? Richtig: Berge von Fleisch im Kühlschrank, Beilagen sind ja ohnehin im heimischen Vorratsschrank vorhanden (die Hauptsache ist sowieso, dass mindestens ein Kilo Reis da ist, Nudeln, Kartoffeln und alles andere sind nett, aber kein Reis). Und Gemüse? Das kauft die Frau ja ohnehin in (viel zu großen) Mengen, das muss man nicht täglich essen… Und dann stand ich vor einem Kilo Gyrosgeschnetzeltem ( Ja, für zwei! Zitat: „Ich dachte, vielleicht kommt Deine Schwester zum Essen.“ Nein, Schatz, dieses Wochenende nicht…). Wie gut, dass mir Charlottes Post zum Thema Döner wieder einfiel, in Anbetracht der stolzgeschwellten Brust, dass ich nach einer Woche Studium was kochbares im Kühlschrank vorfand wäre jede Frage nach Gemüse ein Schritt auf sehr dünnem Eis gewesen. 😉
Dass Gyrosfleisch und Radiccio nicht stilecht sind, muss ich glaube ich keinem FastFood-Fan erzählen, gerächt hat es sich dann – natürlich – mit den so schön eingeplanten Pita-Brot-Taschen. Statt aufzugehen blieben sie platt wie Flundern und mein Hefeteig-Trauma bestätigte sich ein ums andere Mal. Das Rezept kann noch so gut sein, mir geht es einfach immer wie Reinhard Mey, der Teig gelingt nicht. Deshalb wurden schließlich Burger draus. Da der Essenseinkäufer allerdings fröhlich mampfend am Tisch verkündete, dass ich das „ruhig öfter kochen könnte“ (meine Nerven hat er ja auch nicht verloren), habe ich schließlich doch beschlossen, diesem küchentechnischen „Epic Fail“ einen Post zu widmen. Sie sind ja auch ganz hübsch anzusehen. 😀
Du brauchst für 4 Burger/ Taschen (2 Portionen):
400 g (Gyros-)Geschnetzeltes (wahlweise zum Würzen Oregano, Thymian, Paprikapulver edelsüß, Kreuzkümmel, Zimt)
2 Tomaten
4 Blätter Salat
2 kleine Radiccios
1/4 Salatgurke
2 Zwiebeln
Öl
Für die Brote:
250 g Mehl
7 g Frischhefe
1 Prise Zucker
150 ml lauwarmes Wasser
1 EL Öl
1 EL Salz
Die Hefe im handwarmen Wasser auflösen, Zucker zufügen, verrühren und 15 Minuten stehen lassen. Mehl in eine Schüssel geben, Mulde formen, Hefewasser zufügen und gut vermischen, dann verkneten. Schließlich Öl und Salz zufügen, den Teig verkneten und 1 Stunde gehen lassen. Dann 4 gleichgroße Bällchen formen, etwa 1/2 cm dick ausrollen und nochmal 15 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen auf einem umgedrehten Backblech (mit vorgeheizt!) bei mindestens 250°C backen, je nach Temperatur 4-7 Minuten.
Für die Sauce:
200 g Sahnejoghurt
200 g 1,5%-Naturjoghurt
3/4 Salatgurke
1 Zehe Knoblauch
Salz, Pfeffer
n.B. Schnittlauch
Die Gurke schälen oder nicht, je nach Geschmack, die Kerne entfernen und fein raspeln. Salzen und 15 Minuten stehen lassen. Knoblauch schälen und pressen.Gurkenwasser abschütten, mit den restlichen Zutaten vermengen, abschmecken und am besten noch ein Weilchen im Kühlschrank ziehen lassen.Die Burger:Das Fleisch gibt es natürlich auch fertig gewürzt im Supermarkt, man kann es aber auch wunderbar mit Oregano, Thymian, Paprikapulver (davon am meisten) und Kreuzkümmel (davon am wenigsten) und einer Prise Zimt selbst würzen, mit etwas Öl marinieren und eine feingehobelte Zwiebel untermischen.Der Radiccio ist mein persönlicher Kraut-Ersatz-Favorit, so ein kleines Rotkraut wie wir zu zweit bräuchten hab ich noch nicht gefunden und die Resteverwertung klappt da nicht so ganz. Deshalb wird der Radiccio einfach in feine Streifen geschnitten, mit 1 EL Essig und 2 EL Zitronensaft sowie Salz und Pfeffer vermischt und etwas ruhen lassen.Die Tomaten und die Gurke werden ebenso wie die verbleibende Zwiebel in feine Scheiben geschnitten.Egal wer es gewürzt hat, muss das Fleisch dann in die Pfanne und rundherum knusprig gebraten werden.Bei den Glücklichen, bei denen das Pita-Brot auch wirklich zu formschönen Taschen aufgegangen ist, wird dies einfach mit den restlichen Zutaten gefüllt. Wenn es, so wie bei mir dank Hefeteig-Unvermögen nicht so gut geklappt hat, kann man sie immer noch flach aufschneiden und wie auf meinen Bildern als Burger servieren. 😉