Was würdest Du denn denken, wenn Du sowas in einem Brotrezept lesen würdest. Also, ich als Ottonormalfoodblogger, denke mir da:
„Pah, das kann doch gar nicht sein! Das ist doch viel zu einfach! Wie, nur zusammenkneten und einen Laib Formen und ab in den Ofen – warum machen wir denn dann immer alle so ein Geschiss (Anm.: Das ist NICHT böse gemeint! Aber wer schleicht denn bitte nicht heimlich um seinen Hefeteig, als wär’s der Heilige Gral, weil es es könnte ja sein, dass
der kleine Drecksacker heute mal nicht aufgeht…)? Warum beachten wir Gehzeiten, packen zukünftige Zimtschnecken ins Bett und suchen den wärmsten Platz in der ganzen Wohnung (wenn unsere Männer es tun würden, würden wir sie brüten lassen, sind wir doch mal ehrlich)? Und dann die Sinnfrage: KANN DAS FUNKTIONIEREN? Sorry, dass ich so schreie, aber ich bin ein Verfechter der Brotbackmischung, die hat mich noch nie im Stich gelassen und ich kenne mittlerweile eine ganze Menge Tricks, damit das Brot auch so wird, wie ich es haben will. Und dann kaufe ich einmal statt Vollkornbrot Dinkelvollkornmehl und bilde mir ein, dass ich jetzt Brot backe, so richtig, ich habe mir 4in Worten: vierStunden Zeit dafür freigeschaufelt, denn das dauert ja alles. Und dann gebe ich voller Tollkühnheit und Wagemut bei Chefkoch „Brot“ ein, fange an, mich durch dieMillionen7.327 Rezepte zu wühlen, um eines ohne Sauerteig zu erhaschen (es reicht ja, wenn die Trockenhefe mir endlich wohlgesonnen ist, Stebb bai Stebb wir der Franngge sagt!) und da will mir doch tatsächlich einer weis machen, es sei auch ohne all diesen Aufwand und diese nervenaufreibenden Stunden möglich, ein essbares Brot in Händen zu halten? Glaub ich nüsch!…und ich suche…
…und ich suche…
…aber ich bin ja sowas von neugierig!!! Das muss ich ausprobieren. Schon allein, um allen zu zeigen, wie unglaublich mutig ich bin. Ha! Frisch ans Werk,
die Messer gewetzt, ich kann ja morgen früh einfach Herrn D. zu Bäcker schickenmehr als schiefgehen kanns nicht!“
IRONIE OFF.
Entschuldigt, aber das musste mal sein, denn ich konnte es wirklich nicht glauben, dass das gut gehen sollte. Aber weit gefehlt: Wir hatten heute morgen zum Frühstück ein Brot auf dem Tisch stehen, das gerade in Anbetracht des winzigen Aufwands, das es gemacht hat, wirklich sehr lecker war. Mit Sicherheit geht es besser, aber das geht es ja eigentlich immer. Aber wenn ihr mal wieder keine Lust habt, den halben Tag wegen eines Brotes daheim zu verbringen, Angst habt, dass das Brot sowieso nichts wird oder ihr einfach mal ein bisschen mutig sein wollt, dann probiert es mal aus! In Anbetracht von den unumgänglichen Backshops an jeder Ecke und dem Verschwinden der guten, echten Bäcker ist ohnehin jedes selbst gebackene Brot ein Gewinn. Warum dann nicht auch mal eins, dass nicht ganz so umständlich in der Zubereitung war? Wir haben ja alle auch noch was anderes zu backen kochen tun! 😉
Gelesen habe ich das Originalrezept hier, habe es allerdings etwas abgewandelt.
Du brauchst für 1 kg Brot:
- 600 g Dinkelvollkornmehl
- 150 g Roggenmehl
- 2 Päckchen Trockenhefe
- 50 g geschroteten Leinsamen
- 3 TL Salz (wobei uns 2 TL auch gereicht hätten)
- 4 EL Essig
- 1/2 TL Anis
- 1 EL Kümmel
- 700 ml Wasser
- 2 EL Körnermischung für Salat (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne)
ALLES in EINE Schüssel, mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine verkneten, wenn alles gut vermischt ist, nochmal kurz von Hand durchkneten (bei Bedarf mit noch etwas mehr Mehl), einen Laib Formen oder in eine gefettete Kastenform füllen, in den NICHT vorgeheizten Ofen schieben, diesen auf 220 °C einstellen und 60 Minuten backen (immer mal nachschauen, wenn es schon sehr dunkel wird, Temperatur etwas zurückdrehen). Nach Ende der Backzeit aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen.
Noch ein kleiner Tipp gegen böse Überraschungen, wie ich sie gestern hatte: Wenn ihr Backpapier verwenden solltet, schaut nochmal nach, bis wieviel °C das hitzebeständig ist – auf meinem stand zwar 220°C, es roch aber nach 10 Minuten komisch und war so trocken, dass es auseinanderfiel, als ich es rausnahm, weil ich Angst hatte, dass es Feuer fängt. 😦
Viel Spaß mit der eingesparten Zeit! XD Habt ein schönes Wochenende, meine Lieben!
PS: Sorry, dass die Scheiben nicht perfekt sind, aber Brot schneiden war noch nie meine Stärke. Nochmal welche abschneiden, die dann trocken werden, nur so für’s Foto wollte ich aber auch nicht, ich hoffe, ihr versteht das!
27. April 2013 um 15:17
Hallo wieviel Hefe kommt denn in den Teig ?
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende…
27. April 2013 um 15:23
Oh, danke für den Hinweis! 2 Päckchen Trockenhefe…das muss ich gleich mal ausbessern. Dir auch ein schönes Wochenende!
1. Mai 2013 um 22:22
Du sprichst mir aus der Seele, denn ich schaffe es auch nicht, beliebig viele Stunden freizuschaufeln, um ein ‚korrektes‘ Brot zu backen. (Ich habe tatsächlich schon mal überlegt, ob ich es wagen kann, meinen Teig im Büro zu kneten…) Deshalb bin ich bin auch immer auf der Suche nach kurzfristigen Brotrezepten und werde Deines auch demnächst garantiert ausprobieren.
Liebe Grüße, Sus
1. Mai 2013 um 23:04
Teig im Büro kneten wäre doch auch mal ’ne Idee…ob dann aber nicht alle Kollegen auch was vom Brot abbekommen wollen und Du nur noch mit backen beschäftigt wärst? 😉
Sag doch Bescheid, wenn Du’s ausprobiert hast, wie es bei Dir ankam – bin immer für Feedback dankbar! 🙂
<3-lichst, Kristina
5. Mai 2013 um 21:17
Das muss doch ausprobiert werden ob das wirklich so einfach geht 😀 Das Gen zum Brotbacken hat leider meine Schwester abbekommen, daher begnüge ich mich mit Toast oder Knäcke =)